Hirngespenster – Ivonne Keller
387 Seiten
ASIN: B00A4VEC9U
4,99 Euro
Klappentext:
Drei Frauen. Silvie, ihre Schwester Anna und Sabina.
Ein Unfall, der ihr Leben verändert.
Während Silvie vor der Entscheidung für ihren Liebhaber Jens und gegen ihren Mann Johannes steht, kämpft ihre Schwester Anna um ihren Verstand. Nur mit Pillen schafft sie es, den Alltag mit ihren drei Kindern einigermaßen zu überstehen. Silvie ist hin- und hergerissen: Soll sie Anna beistehen oder sich um ihr eigenes Glück kümmern? Das Schicksal kommt ihr zuvor und reißt sie mitten aus dem Leben. Als sie zu sich kommt, ist nichts mehr, wie es war. Warum kümmert sich Sabina, die Jugendliebe ihres Mannes Johannes, so liebevoll um sie? Warum kommen ihre Schwester Anna oder ihre Eltern niemals zu Besuch? Ist Anna etwa tot? Oder im Gefängnis? Und was ist aus Jens geworden?
»Gefühlvoll und ergreifend mit Augenzwinkern«
Meine Meinung:
Ich hatte das Glück, das Buch als Rezensionsexemplar lesen zu dürfen. Das Cover hat mir suggeriert, dass es sich um einen leicht zu lesenden typischen Frauenroman handelt. Dass die Autorin ihr Buch als spannenden Frauenroman mit Tiefgang und authentischen Figuren vorstellte, hatte ich wohl kurzzeitig vergessen.
Es geht um Silvie, Anna und Sabina, deren Leben eng aneinander geknüpft sind. Silvie und Anna sind Schwestern, allerdings wurde ihr zuvor gutes Verhältnis durch Annas Leukämieerkrankung in ihrer Jugend zerstört. Denn Anna glaubt, Silvie hätte ihr den Krebs eingepflanzt. Sabinas Rolle ist eine ganz andere, denn als Silvie und Johannes sich kennenlernten, stand Sabina zwischen ihnen, obwohl sie doch auch auf eine Art weit weg war. Das ändert sich im Laufe des Buches, denn schon zu Beginn lebt Silvie bei Johannes und der schwangeren Sabina.
Das Buch wird aus Sicht von Silvie erzählt, die auf eine ihr unbekannte Weise sich im Leben von Sabina und Johannes wiederfindet. Sie ist in ihrem Körper gefangen und kann sich so gut wie gar nicht verständlich machen. Sabina kümmert sich rührend um sie und auch Johannes ist immer für sie da. Silvie erzählt immer wieder Rückblicke aus ihrem Leben. Wie sie Johannes kennengelernt hat, ein Verhältnis mit Jens anfängt und schließlich zu ihm ziehen möchte. Sie erzählt auch von ihrer Schwester Anna, die es einfach nicht schafft, sich in ihrem Leben zurechtzufinden. Anna ist tablettenabhängig und ihr Leben wird immer mehr zum Desaster. Sie kümmert sich nicht mehr um ihre Kinder und irgendwann auch nicht mehr um sich selbst. Bis sie eine Entscheidung trifft, die ihr letztendlich doch das Leben rettet.
Ich konnte das Buch vom ersten Moment nicht aus der Hand legen. Ich wollte eigentlich nur ein Stündchen lesen, war aber so gefesselt von Silvies Erzählungen, dass ich unbedingt wissen musste, was in dieser Familie bloß passiert ist. Sabina und Johannes reden über Silvie als wäre sie nicht da, sie betonen ständig, dass sie sowieso nichts versteht und der Leser weiß einfach nicht was das soll. Silvie kann normal denken, sie bekommt alles mit und macht sich auch ihre eigenen Gedanken zu allem. Sie kann nur nicht sagen, was sie beschäftigt. Die Figuren sind mir so sehr ans Herz gewachsen, dass ich das ein oder andere Mal nur fassungslos auf den eben gelesenen Satz starren konnte.
Das Buch ist tatsächlich ein spannender Frauenroman mit Tiefgang und authentischen Figuren. Leider hat mir die Auflösung nicht hundertprozentig gefallen, aber für das tolle Drumherum und die netten Figuren gibt es von mir die volle Punktzahl. Ich möchte mehr von dieser Autorin lesen!
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