Sprecher: Vera Teltz
Verlag: Aufbau Verlag
Erscheinungsdatum: 16. Juni 2020
Dauer: 5 Stunden 28 Minuten
ASIN: B08B8YFZG1
Die Autorin (Verlag):
Sayaka Murata wurde 1979 in der Präfektur Chiba, Japan, geboren. Für ihre literarische Arbeit erhielt sie bereits mehrere Auszeichnungen. Ihr Roman »Die Ladenhüterin« gewann 2016 mit dem Akutagawa-Preis den renommiertesten Literaturpreis Japans und war in mehr als einem Dutzend Ländern ein großer Erfolg.
Klappentext (Verlag):
Der neue Roman nach dem Bestseller »Die Ladenhüterin«
Der neue Roman von Japans Erfolgsautorin Sayaka Murata erzählt die Geschichte zweier Außenseiter, Natsuki und ihr Cousin Yu, die sich jung verlieben und gemeinsam gegen eine Welt verbünden, die ihnen beileibe nicht nur Gutes will. Im alten Farmhaus der Familie, in dem früher die Seidenraupen ihren Dienst verrichteten, sind sie glücklich, denn sie sind beieinander. 20 Jahre später geht Natsuki an diesen Ort zurück … Die Magie dieses Romans spinnt uns ein in einen irisierenden Kokon der Fremdheit und entlässt uns schließlich in eine Realität, in der alles möglich ist.
Meine Meinung:
Ich finde japanische Romane immer ein wenig skurril, weil ich die japanische Gesellschaft und deren Art zu denken nicht wirklich verstehe. Das hat aber nur am Ende des Buches dazu geführt, dass ich den Inhalt etwas seltsam fand.
Natsuki wächst in einer Familie auf, die sie eigentlich immer runter putzt. Ihre Mutter ist ganz besonders schlimm. Nichts, was Natsuki tut, kann ihre Mutter zufrieden stellen, ganz egal wie sehr sie sich anstrengt. Ihrem Cousin Yu geht es ähnlich. Er ist auch der Außenseiter der Familie. Also lassen sie ihre Fantasie spielen, weil sie besser damit klar kommen, dass sie vom Planeten Pohanpipinpopopia kommen und einfach nur ihr Raumschiff finden müssen, das sie nach Hause bringt. Aber das Raumschiff kommt nicht und Natsuki und Yu müssen in der Welt, die sie nicht verstehen und die sie nicht versteht, tagtäglich um ihr Überleben kämpfen.
Der Anfang war ziemlich heftig, weil Natsuki richtig von ihrer Mutter und ihrer Schwester angegangen wird. Ich weiß nicht, in wieweit sie den japanischen Gebräuchen nicht entsprochen hat, daher kann ich mir kein Urteil erlauben, ob sie einfach schlecht behandelt wurde, oder ob es mit Mädchen wie ihr so üblich ist. Später wird Natsuki missbraucht und niemand glaubt ihr. Sie wird sogar so dargestellt, als wäre dies ihr großer Traum gewesen. Das war einfach furchtbar zu hören, daher würde ich Menschen, die mit Missbrauch und auch mit Mobbing ein Problem haben, von dem Buch generell abraten, denn der Missbrauch ist immer mal wieder auf die eine oder andere Art Thema, vor allem in Natsukis Handeln und Fühlen. Das Ende kam für mich ziemlich überraschend und war total skurril. Ich habe die Intention verstanden, aber ich hätte es mir weniger anschaulich gewünscht.
Vera Teltz hat das Buch ganz großartig gelesen. Die Emotionen der einzelnen Figuren kamen sehr echt herüber, ganz egal, ob sie negativ oder positiv waren. Ich habe nun wieder eine Sprecherin mehr der ich gerne lauschen möchte.
Trotz des schwierigen Themas hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich bin sehr froh, dass die Sprecherin mir das Lesen des fremden Planeten abgenommen hat, der doch ziemlich oft in dem Buch erwähnt wird. Ich hätte immer wieder gestockt und wahrscheinlich irgendwann abgebrochen, weil ich es total hinderlich finde, wenn man ständig wiederkehrende Worte nicht flüssig lesen kann. Obwohl ich das Ende nicht so wirklich gerne mochte, kann ich das Buch sehr empfehlen. Das erste Buch der Autorin „Die Ladenhüterin“ werde ich wohl auch beizeiten lesen oder hören.
Wenn ihr mehr über das Hörbuch erfahren wollt, seht euch mal auf der Seite des Verlages um.