„Haie unter dem Eis“ hat schon viel zu lange auf meinem SuB gelegen. Als das Buch im Mai 2021 erschienen ist, litt ich an einer akuten Krimi-Übermüdung. Das hat sich mittlerweile gelegt, also habe ich es endlich gelesen.
Kira Lund, eine junge Videojournalistin, wird in die Ermittlungen bezüglich des Todes ihrer besten Freundin Carola verwickelt. Carola wurde nämlich während eines Eistauchgangs, den sie mit ihrem Mann durchgeführt hat, ermordet. Nachdem Carolas Ehemann Jesper unter Verdacht geraten ist, mischt sich Kira in den Fall ein und recherchiert mit den ihr als Journalistin zur Verfügung stehenden Mitteln auf eigene Faust. Sie kann einfach nicht glauben, dass Jesper seine Frau auf dem Gewissen hat.
Ich habe mich sehr gefreut, Helene Christ, die in der Vorgängerreihe des Autors die Hauptrolle besetzt, wieder zu treffen. Natürlich ist auch Frau Sörensen, ihre kleine Hündin, mit dabei. Wie du dir sicher vorstellen kannst, ist Helene nicht sehr glücklich darüber, dass Kira nicht nur neugierige Fragen stellt, sondern sich auch noch in große Gefahr begibt indem sie Orte aufsucht, die direkt mit dem Verbrechen in Zusammenhang stehen. Ich finde, dass eine Ermittlung aus Journalistensicht mal etwas anderes ist als aus Sicht der Kommissare, die in den meisten Krimis ermitteln, die ich bisher kennen gelernt habe.
Kira erforscht das Geschehne fast auf sich allein gestellt und gegen den Willen der ermittelnden Behörden, weil diese glauben, dass Kira einfach nur eine große Story wittert und damit groß raus kommen will. Auch im Privatleben ist Kira in der Zeit, in der der Roman spielt, auf sich allein gestellt. Ihr Freund Lukas befindet sich in der Antarktis auf Forschungsreise und um die Gesundheit ihres Vaters ist es nicht gut bestellt. Dieses unfreiwillige allein sein kam in meinen Augen hier besonders zur Geltung. Ich konnte regelrecht fühlen, dass Kira zeitweise verzweifelt war.
In den Romanen, die ich bisher von H. Dieter Neumann gelesen habe, wird an Wirtschaftsthemen nicht gespart. Das ist auch hier so. Allerdings sollte dies kein Hindernis für dich sein, denn die Zusammenhänge sind so gut aufbereitet, dass sie jeder verstehen kann. Es handelt sich hier auch nicht um einen blutrünstigen Krimi, so dass selbst zarte Gemüter das Buch bedenkenlos lesen können.
Wenn dich bereits die Helene-Christ-Reihe begeistert hat, solltest du unbesorgt zuschlagen. Mir hat die Kira-Lund-Reihe sogar noch ein wenig besser gefallen. Der zweite Teil der Kira-Lund-Reihe „Todeslied“ erscheint am 28. April 2022. Der dritte Teil „Stumme Gräber“ ist für das Jahr 2024 angekündigt.
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Seiten: 344
Herausgeber: Piper Spannungsvoll
ISBN: 978-3492504942
Preis: 11,00 € (Taschenbuch), 5,99 € (E-Book)
*Links*
„Drakon – Tod unter Segeln“ von H. Dieter Neumann
*Der Autor (Quelle: Piper Verlag)*
H. Dieter Neumann, Jahrgang 1949, war Offizier in der Luftwaffe der Bundeswehr. Nach seinem Ausscheiden als Oberstleutnant d. R. wurde der Diplom-Finanzökonom (BI) Vertriebsleiter und Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens und schließlich Vorstand einer Dienstleistungsgenossenschaft. Danach erfüllte er sich seinen Lebenstraum, indem er einige Semester Neuere Deutsche Literatur studierte und sich ganz aufs Schreiben verlegte. Neumann hat sich der Spannungsliteratur verschrieben. Neben seinen Thrillern und Kriminalromanen hat er jedoch auch vier Sachbücher über Redewendungen veröffentlicht. Im Jahr 2018 wurde er mit dem Jurypreis des NordMordAward ausgezeichnet. Als passionierter Segler ist Neumann oft und gern auf dem Wasser. Er ist verheiratet, hat zwei erwachsende Töchter und lebt in der Nähe von Flensburg auf dem Land.

Ein Gedanke zu „Mord unter dem Eis“