Ich muss zugeben, dass ich bisher weder den Namen Heidrun Hurst noch etwas von ihrer Reihe um die Kräutersammlerin Johanna gehört habe. Als ich gefragt wurde, ob ich bei einer Aktion für sie mit vier weiteren Bloggern dabei sein möchte, habe ich direkt zugesagt. Ein Krimi im Schwarzwald des 14. Jahrhunderts klang für mich sehr reizvoll.
Als die Schankmagd Genefe ermordet aufgefunden wird, verdächtigt Johanna insgeheim den Wirt des “Hirschen”, der ihrer Meinung nach die Finger nicht von jungen Frauen lassen kann. Er wird währenddessen von einem Geist belästigt, der nachts in seinem Wirtshaus herumspukt. Johanna und ihr Freund Lukas können das Geheimnis von Genefes Tod und auch die Geräusche des Beelzebubs nicht auf sich beruhen lassen und nehmen heimlich die Ermittlungen auf.
Heidrun Hurst hat in diesem Buch den Fokus auf die Gesellschaft in Schiltach des 14. Jahrhunderts gelegt. Sie erzählt viel über die Lebensweise der Menschen dort, etwa, wie sie ihre Arbeit verrichten, welche Sorgen und Nöte sie haben und wie die Gesellschaft damals tickte. Ich mochte das gemächliche Erzähltempo, das zum Ende des Buches deutlich zugenommen hat. Durch die Landschaftsbeschreibungen, die allerdings nicht ausufernd waren, hatte ich richtig Lust in die Natur zu gehen und mich, wie Johanna es oft im Buch tut, nach Kräutern umzusehen. Als Leserin konnte ich anhand von Johannas Erfahrungen eine Idee davon bekommen, welche Kräuter welches Leiden lindert.
Johanna ist eine starke Persönlichkeit. Sie besteht darauf allein zu leben und lässt Lukas, der sie unbedingt heiraten möchte, immer wieder abblitzen. Generell hat sie eine etwas andere Sicht auf die Dinge als die anderen Frauen aus Schiltach. Besonders gefallen hat mir an ihr, dass sie manchmal schneller geredet hat als gedacht. Das hat sie nicht nur einmal in Gefahr gebracht und dadurch Spannung ins Buch gebracht.
Auch ohne den ersten Teil zu kennen, kann man “Die Kräutersammlerin und der junge Flößer” lesen, zumindest hatte ich nicht das Gefühl, dass ich etwas verpasst hätte. Ich würde dir aber raten, den ersten Teil vorab zu lesen, damit du die Figuren schon mal kennenlernst.
Da das Buch gut 300 Seiten dick ist, ist es genau richtig für einen entspannten Lesenachmittag im kommenden Herbst.
Das Buch wurde mir vom Emons Verlag zur Verfügung gestellt. Ich bedanke mich herzlich dafür.
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Seiten: 320
Herausgeber: Emons Verlag
Erscheinungstermin: 20. Oktober 2022
ISBN: 978-3740813581
Über die Autorin (Quelle: Emons Verlag):
Heidrun Hurst, geboren 1966 in Kehl am Rhein, ging schon als Kind gerne mit Hilfe von Büchern auf Reisen in fremde Welten. Ihr Verlangen nach geschriebenen Abenteuern wurde schließlich so groß, dass sie sich selbst dem Schreiben widmete. Seitdem veröffentlicht sie historische Romane. Sie ist Mitglied bei »HOMER«, »DELIA« und dem »AutorenNetzwerk Ortenau-Elsass«.

4 Kommentare zu „Die Kräutersammlerin und der junge Flößer von Heidrun Hurst“