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Nordwestschuld – Die Blogtour

Love Scamming ist eine Betrugsmasche, die sich auf emotionaler Ebene auswirkt. Es handelt sich dabei um eine Art Internetbetrug, die vergleichbar ist mit dem “Heiratsschwindel” aus der Zeit, in der es noch kein Internet gab. Meistens erfolgt die Kontaktaufnahme über Posts in Social Media und gaukelt der Person, die betrogen werden soll vor, dass der Scammer mit ihr eine Beziehung eingehen möchte. Die Scammer nutzen in der Regel falsche Namen und verschiedene Techniken, um die Opfer zu manipulieren und unter Druck zu setzen, sodass sie nicht nur finanzielle Verluste erleiden, sondern auch ihr Selbstwertgefühl nach und nach verringert wird. Es gibt auch noch andere Arten von Scamming, zum Beispiel Job Scamming, allerdings geht es in “Nordwestschuld” um Love Scamming, daher gehe ich hier explizit drauf ein.  

Darum geht es

Der vierte Fall der Soko St. Peter-Ording hat es in sich. Anna Wagner und Hendrik Norberg suchen nach der verschwundenen Karla Hensel, die von ihrer Angestellten vermisst wird. Als herauskommt, dass sie Kontakt zu einem sogenannten Love Scammer hatte, ermittelt Anna in alle Richtungen und lernt gleichzeitig so einiges über diese Betrugsmasche. Dann werden Teile einer weiblichen Leiche gefunden, allerdings ist es nicht die Gesuchte, sondern eine Frau, die schon seit einer Weile vermisst wurde. Auch hier liegt der Verdacht nahe, dass Love-Scamming im Spiel war.  

Hallo, wie geht es ihnen heute? Ihr Beitrag ist lesenswert, aber wir sind keine Freunde auf Facebook. Ich versuche, Ihnen eine Freundschaftsanfrage zu senden, aber es ist nie erfolgreich. Bitte senden Sie mir eine Freundschaftsanfrage oder eine private Nachricht an mich in meinen Posteingang, damit wir Freunde sein können, danke

Facebook, Antwort auf Bewertung von Mrs Sporty Recklinghausen

Rückkehr nach St. Peter Ording 

“Nordwestschuld” ist der vierte und bisher für mich der beste Teil der Soko St. Peter-Ording Reihe. Mittlerweile habe ich mich sehr an Anna und Hendrik gewöhnt und habe es sehr genossen, weiterhin mitzuerleben, wie es in ihrem Privatleben weitergeht. Allerdings bin ich auch ein wenig wehmütig, weil ich fürchte, dass es nicht mehr viele weitere Teile geben wird. Warum das so ist, musst du selber lesen.  

Ich fand allerdings, dass der Anteil des Privatlebens der beiden Ermittler in diesem Teil deutlich weniger umfasste als in den Teilen zuvor. Es war eher wie ein auf den laufenden Stand bringen, wenn man sich länger nicht gesehen hat. Für diesen Fall war das so genau richtig.  

Hallo, wie geht es dir? Um ehrlich zu sein, deine posts sind immer lesenswert, aber wir sind keine freunde auf facebook, sondern nur auf dixon´s kitchens Seite. Ich habe dir eine Freundschaftsanfrage geschickt, aber sie ist nie durchgekommen, versuche es von deinem Facebook, lass uns sein, Freunde, wenn es dir nichts ausmacht. Danke.

Facebook, Antwort auf Bewertung von Dixon´s Kitchen, Dortmund

Der Fall bzw. Die Fälle 

Eigentlich sind es zwei Fälle, in denen Anna ermittelt. Beide Frauen hatten beginnende Beziehungen mit Love Scammern und beide Frauen waren nicht gerade arm. Da sie sich auch mit dem Internet und mit Social Media nicht so gut auskannten, sind sie auf die vermeintlich liebevollen Worte der Betrüger ziemlich schnell hereingefallen.  

In diesen Fällen ist es oft so, dass die Betrüger eine finanzielle Notsituation vortäuschen und um Geld bitten. Dann wird aber ein vermeintlicher Freund, Bruder oder sonst wer vorgeschoben, der sich um die Übergabe des Geldes kümmert, das natürlich nur bar übergeben werden kann. 

Jetzt fragst du dich sicher, wie du Scamming erkennen kannst: Sehr oft wimmeln die Texte vor Fehlern, weil die Mitglieder der Nigeria Connection die Texte durch Google Übersetzer jagen und Frauen, die auf diese Masche hereinfallen könnten, mit ihren Nachrichten belästigen. Am besten sollte man diese Beiträge direkt löschen oder zumindest nicht darauf eingehen.  

Mehr zum Thema habe ich dir weiter unten verlinkt.  

Hallo Nadine,

derzeit suchen wir einen qualifizierten Referent in Group Accounting (m/w/d) für unseren Auftraggeber in Nordrhein-Westfalen. Ich habe mir Deinen Werdegang angesehen und finde, dass Du die richtigen Kompetenzen für die Stelle mitbringst.

Du fragst Dich sicherlich, was wir bieten? 😉

Kurz gefasst:

Erprobtes Erfolgskonzept mit mehr als 5.000 Mitarbeiter:innen in Deutschland, direkter Einstieg mit hoher Eigenverantwortung, ein positives und unterstützendes Team, flexible Arbeitszeiten und Homeoffice möglich, 30 bezahlte Urlaubstage, einen individuellen Karriereplan und sehr zügige Aufstiegsmöglichkeiten sowie attraktive Gehaltsmöglichkeiten uvm…

Wäre das was für Dich?

Lass uns gerne die Tage mal austauschen, natürlich völlig diskret. Ich würde mich freuen, Dich persönlich kennenzulernen.

Liebe Grüße xy

3 mal über Linkedin am gleichen Tag als PN erhalten (27. November 2022)

Gelungener vierter Teil 

Ich habe das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen, weil es einfach so spannend war. Viele der Scamming Themen, zumindest was die Maschen angeht, waren mir bekannt, aber es standen auch noch andere Thesen zum Verbrechen im Raum, so dass ich die ganze Zeit mitraten konnte, was wohl mit den beiden Frauen passiert sein könnte. 

Das Buch wurde mir von HarperColins für die Blogtour zur Verfügung gestellt. Dafür bedanke ich mich herzlich.  

Ich habe Svea Jensen für meinen Podcast interviewt.  



Die Stationen der Blogtour:

Am 26. März wird um 18 Uhr ein Zoom mit der Autorin stattfinden. Wenn du dabei sein möchtest, schreibe entweder hier einen entsprechenden Kommentar oder kontaktiere mich anderweitig.  

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Herausgeber: HarperCollins Taschenbuch 

Seiten: 400 

Erscheinungstermin: 21. März 2023 

ISBN: ‎ 978-3365002698 






Alle Teile der Soko St. Peter-Ording Reihe:

Über die Autorin (Quelle: Harper Collins):

Svea Jensen ist das Pseudonym einer erfolgreichen Krimiautorin. Sie ist in Hamburg aufgewachsen und dem Norden stets treugeblieben: Nach vielen Jahren beim Norddeutschen Rundfunk lebt sie heute in Schleswig-Holstein, wo sie sich mittlerweile ganz dem Schreiben widmet. Während sie Verbrechen für ihre nächsten Bücher plottet, lässt sie sich am liebsten eine Nordseebrise um die Nase wehen. Svea Jensen ist Mitglied im »Syndikat« und bei den »Mörderischen Schwestern«. 

Autorenfoto Svea Jensen
©Maya Meiners Fotografie 
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Eine Zeitschrift für „meine Mädchen“

Ich glaube, jeder hat schon mal etwas von der Zeitschrift “Cosmopolitan” gehört. Sie ist eine der bekanntesten Frauenzeitschriften der Welt. Sie wird oft als Mode- und Lifestyle-Magazin bezeichnet und bietet ihren Leserinnen Inhalte zu den Themen Mode, Schönheit, Beziehungen, Sex und Karriere. Außerdem ist sie bekannt für ihre provokanten Titelseiten, die oft freizügige Bilder von Frauen zeigen.  

Darum geht es 

Alice Weiß hat einen Traum: Sie möchte Fotografin werden. Dafür geht sie nach New York und versucht in diesem Job Fuß zu fassen. Sie findet zwar schnell einen Job, allerdings landet sie als Sekretärin bei Helen Gurley Brown, der neuen Chefredakteurin der Cosmopolitan. Ziemlich schnell wird die Vertraute von Helen und kämpft mit ihr gegen Intrigen und Machtspielchen an, um die Cosmopolitan zu einer der bekanntesten Zeitschriften der Welt zu machen.  

Wer ist Helen Gurley Brown? 

Helen Gurley Brown war vom Jahr 1965, in dem dieses Buch angesiedelt ist, bis zum Jahr 1997 die Chefredakteurin der Cosmopolitan. Als sie diesen Posten übernahm, bestand der Inhalt der Zeitschrift vor allem aus literarischen Texten wie Kurzgeschichten, Serienromanen oder kurzen Novellen. Helen Gurley Brown hatte die Vision, die Zeitschrift dafür zu nutzen die Emanzipation und Selbständigkeit von Frauen in den 1960er Jahren voranzutreiben. Dafür hat sie ihren Ideenreichtum genutzt, der ihr dabei geholfen hat, Themen, die Frauen in der damaligen Zeit höchsten hinter hervorgehaltener Hand besprochen haben, so zu gestalten, dass sie zum einen Aufmerksamkeit erregt haben und zum anderen informiert haben. Ich habe bis zum Schluss nicht durchschaut, ob Helen Gurley Brown eine warmherzige Frau war oder ob sie diese Eigenschaft nur vorgetäuscht hat.  

Wer ist Alice Weiß? 

Alice Weiss ist ein Mädchen vom Lande, zumindest fühlt sie sich in New York so. Sie ist die leider nur fiktive Sekretärin von Helen Gurley Brown. Mit ihr zusammen erkundet man als Leser:in oder Hörer:in New York. Alice tappt in einige Fallen, die sie aufgrund ihrer Naivität und ihrer Leichtgläubigkeit zum idealen Opfer macht. Außerdem ist sie nicht nur die dienstliche Sekretärin von Helen Gurley Brown, sie übernimmt auch viele private Aufgaben wie beispielsweise den Kater vom Tierarzt abholen oder ähnliches. Mir hat gefallen, dass sie im Laufe des Buches reift und langsam lernt, was sie wirklich will. Alices Lebensgeschichte, die mit einigen Rückblicken gespickt ist, bildet den Rahmen für die Entstehungsgeschichte der Cosmopolitan.  

Authentische Charaktere 

Renée Rosen hat es geschafft, die Charaktere authentisch wirken zu lassen. Nicht nur die Allüren von Helen Gurley Brown wurden überzeugend dargestellt, auch Alices Art durch die Welt zu gehen, war glaubwürdig. Die männlichen Mitarbeiter der Hearst Corporation zeigten bei Helens Ideen genau die Reaktion, die ich von einem Mann in dieser Zeit erwartet hätte: Empörung. Dabei war es egal, ob es um ein Cover mit einem “Cosmo-Girl” ging oder ob Helen einen für damalige Zeiten sehr gewagten Artikel ging. Alice Weiss blieb die ganze Zeit über Helens Verbündete, die loyal zu ihr steht.  

Das Hörbuch 

Tanja Fornaro hat hier tolle Arbeit geleistet. Die Charaktere haben jeweils eine eigene Stimme von ihr bekommen, die perfekt zu ihnen passte. Ihre angenehme Art zu lesen hat die 11 Stunden nur so verfliegen lassen. Zu Beginn habe ich mich mit dem Glamour, der im Buch immer wieder angesprochen wird, etwas schwergetan, aber im Laufe der Zeit hatte ich mich daran gewöhnt. Auch für Menschen wie mich, die die Cosmopolitan noch nie gelesen haben, ist es interessant, die Entstehungsgeschichte der Zeitschrift mitzuerleben.  

Das Hörbuch wurde mir von Netgalley und vom Argon Verlag zur Verfügung gestellt. Ich bedanke mich herzlich dafür.

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Seiten: 448 

Herausgeber: Rowohlt Taschenbuch 

Erscheinungstermin: 31. Januar 2023 

ISBN: ‎978-3499010491 




Über die Autorin (Quelle: Rowohlt): 

Renée Rosen wurde in Akron, Ohio geboren, hat einen Abschluss von der American University in Washington, D.C. und lebt und arbeitet inzwischen in Chicago. Sie hat schon zahlreiche Romane geschrieben, mit ihrem neuesten gelang ihr der Einstieg auf die USA-Today-Bestsellerliste. «Cosmopolitan – Die Zeit der Frauen» ist ihr erstes Buch, das auf Deutsch erscheint. Mehr Informationen sind auf ihrer Homepage erhältlich: http://www.reneerosen.com

Autorenfoto Renée Rosen
© Charles Osgood Photography 

Interview mit Sabine Weiß

Sabine Weiß schreibt historische Romane und Krimis. Ich habe mit ihr über ihre historischen Bücher, die die niederländische Geschichte behandeln, über ihre Krimireihe um die Ermittlerin Liv Lammers und über Madame Tussauds gesprochen.



Über die Autorin (Quelle: Bastei Lübbe):

Sabine Weiß, Jahrgang 1968, arbeitete nach ihrem Germanistik- und Geschichtsstudium als Journalistin. Seit 2007 veröffentlicht sie erfolgreich Historische Romane, seit 2016 zusätzlich Krimis um Kommissarin Liv Lammers und ihr Team. Mit deren Fall DÜSTERES WATT gelang ihr 2022 der lang verdiente Sprung auf die Bestsellerliste. Wenn Sabine Weiß nicht auf Recherchereise für ihre Bücher ist, lebt sie mit ihrem Mann und ihrem Sohn bei Hamburg.

Autorenfoto Sabine Weiß




Aufwachsen in der Psychiatrie – Ein Kinobericht

Anfang Februar habe ich bei einem Gewinnspiel des KiWi-Verlags mitgemacht. Zu gewinnen gab es zwei Kinokarten für das bereits im Jahr 2013 erschienene Buch “Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war” von Joachim Meyerhoff. Eine Woche später trudelte eine Mail vom Verlag ein: Ich hatte die Kinokarten gewonnen.  

Roxy Kinot in Dortmund
Roxy Kino Dortmund

Das Buch habe ich vor meiner Zeit als Bloggerin gelesen und obwohl ich nicht mehr alle Einzelheiten im Kopf habe, erinnere ich mich doch daran, dass es sehr humorvoll geschrieben war und gleichzeitig viel Trauriges beinhaltete.  

Inhalt (Quelle: kino.de): 

Joachim wächst auf dem Gelände der größten psychiatrischen Klinik Schleswig-Holsteins auf, nicht weil er selbst Patient ist, sondern weil sein Vater Direktor Meyerhoff (Devid Striesow) die Klinik leitet. Dieser hat eine große Hingabe zu seiner Arbeit und den jungen Patient*innen und auch für Joachim gehören diese quasi zur Familie. Als jüngster Sohn des Direktors sucht er oft Zuflucht bei ihnen, denn seine älteren Brüder ärgern ihn gerne bis zum Tobsuchtsanfall. Die Mutter der drei Jungen (Laura Tonke) sehnt sich Aquarelle malend weg vom kräftezehrendem Alltag und hin zu lauen Sommernächten in Italien. Währenddessen taucht auch der Direktor außerhalb seiner Arbeit im Lesesessel in andere Welten ab und geht hinter dem Rücken seiner Frau heimlich seine eigenen Wege. Das heile Familienleben scheint Risse zu bekommen und als Joachim langsam erwachsen wird, macht ihm auch der Verlust der ersten Liebe schwer zu schaffen. 

Leinwand mit Kinokarte
Kurz vor dem Film 🙂

Mein Wunsch war es, in ein kleines Kino zu gehen, weil ich keine Lust hatte an einem Samstag stundenlang für den Umtausch der Gutscheine anzustehen. Also habe ich nach einiger Suche das Roxy Kino in Dortmund gefunden, das genauso war, wie ich es mir vorgestellt habe: Nur ein Kinosaal, keine Menschenmassen und daher auch keine langen Schlangen. Der Film lief allerdings nur um 17 Uhr, so dass wir zunächst vor einem verschlossenen Kino standen. Um kurz vor 17 Uhr wurden wir dann eingelassen und dann ging es auch schon los. Was mir nicht bewusst war: In einem Kino dieser Größe läuft keine ewig lange Werbung. Lediglich der einzige Film, der nach unserer Vorstellung laufen sollte, wurde beworben und dann startete “Wann wird es endlich wieder so, wie es noch nie war”.  

Ich muss zugeben, dass ich keine großen Hoffnungen in den Film gelegt habe, denn nach meiner Erfahrung schaffen es deutsche Filmemacher selten, Humor aus Büchern so zu transportieren, dass er dem im Buch ebenbürtig ist. Oft werden diese Filme dann eher zu Slapstick, was ich gar nicht leiden kann. Hier war meine Sorge aber unbegründet. Der unterschwellige Humor, der in Meyerhoffs Büchern immer vorhanden ist, war genauso auch im Film zu finden. Die Figuren waren mit den Schauspielern genau richtig besetzt und ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl in einem Laientheaterstück zu sein.  

Der Film behandelt die Kindheit und die Jugend von Joachim Meyerhoff ziemlich ausführlich, zum Ende hin folgte noch ein kurzer Teil, in dem er als junger Erwachsener dargestellt wurde. Ich habe mich die ganze Zeit über gefragt, ob er heute als Erwachsener besser mit Menschen umgehen kann, die anders sind, als ich es zum Beispiel kann. Ich fand es anrührend, dass sein Vater die Patienten als einen Teil seines Lebens angesehen hat und mit ihnen beispielsweise auch seine Geburtstage gefeiert hat. Für einige Lacher bei mir haben die Patienten gesorgt, die mit ihren teils skurrilen Verhaltensweisen zu unfreiwilligem Humor beigetragen haben – unfreiwillege Komik war es zumindest in Josses Kindheit, im Film wohl eher beabsichtigt.  

Gut umgesetzt war auch, dass der Vater seine Frau betrügt, aber wie das in der Kindheit und Jugend nun mal ist, bekommt Josse es nur am Rande mit. An diesem Beispiel war aus meiner Sicht deutlich zu erkennen, dass die Buchvorlage aus der Perspektive des Autors geschrieben ist.  

Wenn dir das Buch gefallen hat, kann ich dir auf jeden Fall auch zum Film raten. Ein paar klitzekleine Längen hatte er, aber das hat nicht viel ausgemacht, weil der Rest in sich rund war und zu meiner Erinnerung an das Buch passte.  

Ich danke dem KiWi-Verlag herzlich für die Kinogutscheine.  

Trailer „Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war“

Reihenfolge der Bücher:  

Alle Toten fliegen hoch – Amerika 

Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war 

Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke 

Die Zweisamkeit der Einzelgänger 

Hamster im hinteren Stromgebiet 


Der Autor (Quelle: KiWi-Verlag): 

Joachim Meyerhoff, geboren 1967 in Homburg/Saar, aufgewachsen in Schleswig, war vierzehn Jahre lang Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters. In seinem sechsteiligen Zyklus »Alle Toten fliegen hoch« trat er als Erzähler auf die Bühne und wurde zum Theatertreffen 2009 eingeladen. Seine Romane wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Seit 2019 ist Joachim Meyerhoff Ensemblemitglied der Berliner Schaubühne. 

Autorenfoto Joachim Meyerhoff
© Ingo Pertramer 

Interview mit Maria Zaffarana

Maria Zaffarana spricht mit mir über ihr Buch „Mord verträgt kein Jenseits“, über ihre Leidenschaft für Klassiker und über Kafka.






Mariannes Traum wird wahr

„Die Frauen vom Lindenhof – Ein Neuanfang für uns” ist der erste Teil der Lindenhof-Saga und wie so viele Bücher, die in den 1950er Jahren spielen, ein Buch über eine starke Frau, die sich durchsetzt und ihren Weg geht. Da mag man von halten was man will, ich mochte das Buch. Normalerweise lese ich lieber Bücher über reale Personen, aber diesmal hat mich der Klappentext gereizt.  

Darum geht es 

Marianne lebt mit ihrer Mutter, ihren zwei Schwestern und ihrem traumatisierten Großvater auf dem Lindenhof. Früher gehörte eine Schreinerei zu ihrem Wohnhaus. Diese verfällt allerdings, weil der Vater im Krieg gefallen ist und niemand der verbliebenen Familienmitglieder eine Schreinerei führen kann. Marianne sieht ihren Großvater oft in den Trümmern des Gebäudes sitzen und Tiere schnitzen und irgendwann erwacht bei ihr die Idee, dass sie eine Puppenmöbelmanufaktur aus dem Gebäude machen könnte. Sie lernt schnitzen und holt sich einige Helfer und schon geht’s los: Sie eröffnet ihr eigenes Geschäft und ist direkt von Beginn an erfolgreich. Allerdings legt ihr der Verlobte ihrer Schwester Henni ihr immer wieder Steine in den Weg. Und dann ist da auch noch Alexandre, der als Helfer bei ihr angeheuert hat und zu dem sie sich sehr hingezogen fühlt.  

Liebenswerte Charaktere 

Marianne ist eine Frau, die ihren eigenen Kopf hat. Zu Beginn des Buches weiß sie nicht so recht, wie sie ihre Wünsche durchsetzen soll, aber als sie ihre alte Freundin Ruth wiedertrifft, die selbstbewusst daran arbeitet, ihr Kinderdorf nahen Umgebung von Waldenburg zu eröffnen, schöpft sie Mut und lernt, sich ebenso durchzusetzen. Sie wird eine erfolgreiche Geschäftsfrau, die immer wieder damit kämpfen muss, dass sie als Frau in einem angeblichen Männerberuf nicht ernst genommen wird.  

Alexandre war im Krieg und hat von dort einige Dämonen mitgebracht. Er hat unter anderem die Deportation in die Baragan-Steppe miterlebt und ist seitdem stetig unterwegs. Er redet nicht gern über sich und seine Vergangenheit und ist daher vielen Menschen im Ort unheimlich. Es wird viel über ihn getratscht, aber er tut nichts dafür Dunkel ins Licht zu bringen. Alexandre war mein Lieblingscharakter, weil er so liebevoll mit Marianne umgegangen ist und generell ein gutes Gespür für Menschen hat.  

Beide verbindet tiefes Vertrauen und sie ergänzen sich gegenseitig perfekt. Alexandre stellt immer die richtigen Fragen, um Marianne in ihren Überlegungen weiterzuhelfen und er traut ihr alles zu, was sie sich in den Kopf gesetzt hat.   

Der Widersacher 

Theodor Werwinkel ist der Verlobte von Mariannes Schwester Henni. Er ist Fuhrunternehmer und meint, dass nur er in der Lage wäre, die Schreinerei zu führen. Er legt Marianne immer wieder Steine in den Weg und erzählt Lügen über sie, damit die Menschen im Dorf sich von ihr abwenden. Großkotzig und überheblich ist sein Benehmen ihr gegenüber, was sie so natürlich nicht dulden kann. Von Beginn an hatte ich bei ihm ein Störgefühl, weil er so aalglatt war und immer das getan und gesagt hat, was Henni von ihm erwartet hat.  

Ein kleiner Kritikpunkt 

Grundsätzlich habe ich das Buch sehr gerne gelesen, ich mochte die Charaktere sehr und die Seiten sind nur so dahingeflogen. Allerdings fand ich einen Wendepunkt so wie er dargestellt wurde, ein wenig unrealistisch. Es war abzusehen, dass die Figur früher oder später so oder ähnlich handelt, aber es war für mich völlig aus dem Nichts heraus. Eine langsame Annährung an das Geschehen hätte mir besser gefallen.  

Es wird zwei weitere Teile geben: “Zusammen können wir träumen” erscheint am 24. Mai 2023 und “Gemeinsam der Zukunft entgegen” erscheint am 27. September 2023.  

Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde von Lovelybooks gelesen und dafür das Buch vom Fischer Verlag zur Verfügung gestellt bekommen. Dafür bedanke ich mich herzlich. 

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Seiten: 464 

Herausgeber: FISCHER Taschenbuch 

Erscheinungstermin: 25. Januar 2023 

ISBN: ‎978-3596706525 

Über die Autorin (Quelle: Fischer Verlage): 

Andrea Bottlinger und Claudia Hornung schreiben gemeinsam als Katharina Oswald. Beide sind in Baden-Württemberg geboren und lieben es, sich in Frauenschicksale verschiedener Jahrzehnte hineinzudenken. Sie kennen sich schon lange und ergänzen sich beim Schreiben perfekt: Andrea achtet immer auf die Struktur der Geschichte und Claudia vertieft sich ganz in die Details und Emotionen. Zusammen haben sie eine mitreißende Familiensaga geschaffen.   

Autorenfoto Katharina Oswald (Andrea Bottlinger/Claudia Hornung)
© Roland Grosch 





Goethes Bücherreisen – Folge 13

Wir – das sind Heike von Frau Goethe liest und ich – sprechen in 24 Folgen über buchrelevante Themen. Jeweils am 1. und am 15. jeden Monats erfährst du bei uns alles, was du übers Buchbloggen und als Leser wissen willst.

In der heutigen Folge geht es um Contentplanung.




Glücklich sein ist gar nicht so schwer

Was bedeutet Glück für dich? Viele rennen ja dem dauerhaften Glück hinterher, das sie unaufhörlich auf einer Wolke trägt und nicht zulässt, dass ihnen mal etwas Schlechtes widerfährt. Für mich ist Glück, dass man kleine wunderschöne Momente genießen kann: Mit der Katze kuscheln, Zeit mit dem Partner oder der Partnerin verbringen, Freunde nach längerer Zeit mal wieder sehen oder jemandem eine Freude machen. Die vier Glücklosen aus “Monsieur Lucile und die Suche nach dem Glück” finden hier genau diesen Denkanstoß.  

Darum geht es 

Luisa wird ausgerechnet am Neujahrsmorgen von ihrer Schwester angerufen, die ihr verkündet, dass Oma Elsa aus dem Heim geflohen ist und dass sie sich auf die Suche nach ihr begeben soll. Oma ist schnell gefunden. Sie hängt mit zwei ziemlich seltsamen Typen ab: Mit Frederic, der Schriftsteller ist und gerade eine Schreibblockade hat und mit Fiete, dem obdachlosen Rocker. Oma gibt ihr den Auftrag ihre Sachen für eine bevorstehende Reise zu packen.  

Zeitreisen gibt es nicht, oder doch? 

Ich möchte so gerne glauben, dass es Zeitreisen gibt, denn ich möchte einen Teil der tollen Erfahrungen ebenfalls machen, die Oma, Frederic, Fiete und Luisa gemacht haben. Sie waren nicht nur zur Weltausstellung am 15. April 1900 in Paris, sondern beispielsweise auch am 31. August 1928 zur Premiere der Dreigroschenoper in Berlin oder haben das gesamte Woodstock im Jahr 1969 miterlebt. Aber nicht alles ist immer nur schön, das müssen auch die vier Protagonisten erkennen. Als Oma sich mit Monsieur Lucile aus dem Staub macht, merken sie, dass sie ganz schön aufgeschmissen sind, denn plötzlich werden aus den Glücksmomenten Horrormomente und dann verschwindet auch noch Frederic spurlos.  

Wundervoll skurrile Charaktere 

Oma Elsa hat vom ersten Moment an mein Herz gewonnen. Sie ist einfach so unkonventionell, offen und herzlich, dass man sie einfach lieben muss. Frederic ist eher der stille Typ. Er sammelt Ideen für Bücher und läuft die ganze Zeit mit seinem Notizbuch rum, um Momente dort zu verewigen. Fiete ist für mich ziemlich blass geblieben, aber das machte gar nichts, weil er einfach zu der bunt zusammengewürfelten Truppe dazu gehörte und gut dazu passte. Luisa macht innerhalb des Buches eine tolle Entwicklung durch, so dass sich für sie die Reise auf jeden Fall gelohnt hat.  

Ein Roman mit Witz und Herz 

Besonders gefallen hat mir der Erzählstil der Autorin. Auf der einen Seite las sich das Buch wie ein Märchen, aber ich fühlte mich auch auf eine Art von ihr direkt angesprochen. Es war total leicht in das Buch abzutauchen und in einem Rutsch bis zum Ende durchzulesen. Eine kleine Liebesgeschichte ist ebenfalls enthalten, sie gehört zwar von Beginn an zur Geschichte, nimmt aber kaum Raum ein. Daher kannst du das Buch auch lesen, wenn du Lovestorys gar nicht magst. Ich kann es jedenfalls als Stimmungsaufheller und als abendliche Lektüre uneingeschränkt empfehlen.  

Das Buch wurde mir von S. Sagenroth über Lovelybooks zur Verfügung gestellt. Dafür bedanke ich mich herzlich.  

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Seiten: 273 

Herausgeber: tredition 

Erscheinungstermin: 1. Februar 2023 

ISBN: ‎‎978-3347808829 



Kirmes im Kopf

Was geht dir durch den Kopf, wenn du die Abkürzung ADHS liest? Denkst du auch sofort an kleine wilde Jungs, die immer zu viel Süßes von ihren Eltern bekommen und vor dem PC oder dem Fernseher geparkt werden? Nach der Lektüre von “Kirmes im Kopf” kann ich dir sagen, dass ADHS so viel mehr ist als das, was man im Allgemeinen darüber weiß. Mir war zwar klar, dass sich ADHS nicht raus wächst, aber ich wusste nicht, dass es kaum erforscht ist, vor allem nicht bei Erwachsenen. Wusstest du, dass in den Geschichten „Struwwelpeter“ und „Hanns Guck-in-die-Luft“ vermutlich bereits Menschen mit ADHS beschrieben wurden?  

Was ist ADHS? 

ADHS gehört laut Bundesgesundheitsministerium zu den häufigsten psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter, wobei es öfter als ich dachte auch Erwachsene betrifft. Aktuell erfolgt ein großer Teil der Aufklärung auf Social Media von Betroffenen und Fachleuten. Es ist unklar, ob die Ursachen in der Veranlagung liegen oder das Umfeld ursächlich ist. ADHS äußert sich bei jedem anders, da nicht nur die Gene unterschiedlich angelegt sind, sondern auch jeder Mensch unterschiedlichen Umwelteinflüssen ausgesetzt ist. Hauptsymtome sind beispielsweise Impulsivität, Unaufmerksamkeit und Hyperaktivität. Nicht ohne weiteres sichtbar sind Begleiterscheinungen wie Gedankenkarussell, Entscheidungsparalyse, niedriges Selbstwertgefühl, Schlafprobleme, Zeitblindheit, Reizüberflutung, Stimmungsschwankungen, vergessen zu essen etc. Dieses Meme macht es etwas deutlicher: Eisberg.

 
Wie wird ADHS diagnostiziert? 

Die Diagnose bei Erwachsenen wird durch die sogenannten Wender-Utah-Kriterien nach Prof. Paul H. Wender gestellt, die erst im Jahr 2011 entwickelt wurden. Die ersten zwei der dieser Kriterien müssen zwingend erfüllt sein zusätzlich müssen mindestens zwei weitere der restlichen fünf Kriterien in unterschiedlichen Alltagssituationen über mindestens sechs Monate bestehen und spürbare Einschränkungen in mehreren Lebensbereichen verursachen. Bei Frauen bestehen allerdings Diagnosehindernisse, denn Frauen mit ADHS werden oftmals als “kleine, verpeilte, leicht chaotische Träumerliese” angesehen, denn bei ihnen sind die Symptome eher unauffällig und äußern sich zum Beispiel in Unaufmerksamkeit und Desorganisation, da Frauen bessere Kompensationsmechanismen einwickeln können und negative Auswirkungen ihrer Symptome besser verbergen. Dies birgt die Gefahr, dass weitere Begleiterkrankungen ausgelöst werden wie Angststörungen, Essstörungen oder Depressionen, weil Frauen deutlich öfter als Männer sich schämen, wenn sie meinen Erwartungen nicht zu erfüllen.  

Alina Boerger und ihre ADHS 

Alina Boerger beschreibt, dass sie sich schon immer anders gefühlt hat als andere Menschen, nicht dazugehörig. Erst vor einigen Jahren, als Erwachsene, hat sie durch einen Zufall herausgefunden, dass sie zu den Menschen gehört, die schon immer mit ADHS leben. Ich muss ja sagen, dass ich es sehr bewundere, wie die Autorin die ADHS als etwas ansieht, was sie ausmacht, statt es zu verteufeln. In bestimmten Situationen spricht sie sogar von ihrer Superkraft.  Obwohl das Buch sehr viele wissenschaftliche Erklärungen beinhaltet, schlägt sie immer wieder den Bogen zu ihrem Leben und den Symptomen, die sie an sich selber feststellt. Sie hat das Buch geschrieben, um aufzuklären und Vorurteile aus der Welt zu schaffen. Sie stellt immer wieder klar, dass ein Leben mit ADHS eine große Herausforderung sein kann und oft mit Unsicherheiten und Frustrationen verbunden ist. Da eine ADHS-Diagnose oft mit Stigmatisierung einhergeht. Ich bin jedenfalls froh über die vielen Einblicke in das Leben eines Menschen mit ADHS, denn ich konnte mir bisher nicht vorstellen, wie es ist, auf diese Art zu leben. Ich hoffe sehr, dass das mit mehr Aufklärung zum Thema das Verständnis der Bevölkerung wächst und Menschen mit ADHS sich zukünftig zeigen dürfen, wie sie sind.  

Das Buch wurde mir von Kiepenheuer & Witsch zur Verfügung gestellt. Dafür bedanke ich mich herzlich.  





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Seiten:  304

Herausgeber:  ‎ KiWi-Paperback

Erscheinungstermin:  9. Februar 2023

ISBN: ‎  978-3462004618

Über die Autorin (Quelle: Kiepenheuer & Witsch):

Angelina Boerger, geboren 1991, ist freie Journalistin und arbeitete für verschiedene funk-Formate und den WDR. Mit Ende zwanzig erhielt sie die Diagnose AD(H)S. Seitdem bertreibt sie online und offline Aufklärungsarbeit zu den Themen mentale Gesundheit, AD(H)S im Erwachsenenalter und Neurodiversität.


Foto: Annika Fußwinkel

Behind the scenes: Was ist eine Blogtour?

Hast du dich schon mal gefragt, was eine Blogtour ist? Im letzten Jahr habe ich öfter mal diese Frage gestellt bekommen und habe mir überlegt, dass es hilfreich wäre, dazu einen Blogbeitrag zu verfassen.  

Was ist ein Blog?

Kommen wir erst mal dazu, was ich unter einem Blog verstehe. Manch einer wird das anders sehen, aber ich finde, dass ein Blog ein Ort ist, an dem ein Blogger seine Beiträge postet, sozusagen seine Heimat. Dieser Blog ist unabhängig von Instagram, Facebook und wie sie alle heißen und das “Hausrecht” hat der Inhaber des Blogs. Dazu gehört: Worüber schreibe ich? Was schreibe ich? Welche Meinung vertrete ich? etc. Neuerdings nennen sich ja auch Menschen Blogger, die nur ein Instagramprofil haben und dort Kurzrezensionen verfassen. Ich frage mich immer, was passiert, wenn derjenige von Instagram gesperrt oder gar gelöscht wird. Dann sind alle Beiträge unwiderruflich weg.  

Was ist eine Blogtour?

Eine Blogtour ist ein Marketinginstrument, das von verschiedenen Blogger:innen und Autor innen organisiert wird um ein Buch, ein Thema oder ein Projekt zu fördern. Die Idee dahinter ist, das Interesse an einem Buch oder einem Thema zu steigern und die Sichtbarkeit zu erhöhen. Nicht nur Autor:innen rufen dazu auf, sondern auch Verlage und Agenturen. Wenn man als Blogger:in in den entsprechenden Adresslisten von Verlagen oder Agenturen hinterlegt ist, bekommt man auch mal eine Anfrage per Mail. Manchmal wird auch über Social Media dazu aufgerufen. Im Idealfall gibt es schon eine Gruppe von Blogger:innen, die schon öfter zusammengearbeitet haben und ein eingespieltes Team sind. Das Ziel ist es, durch weite Streuung der Beiträge der einzelnen Teilnehmer:innen das Buch bekannt zu machen. Da alle Teilnehmer:innen im Idealfall andere Follower haben, sollte nicht nur ein Beitrag auf dem Blog oder auf Social Media erstellt werden, das Wichtigste sind die Verlinkungen im Blogbeitrag und vor allem auch bei Social Media.  

Die jeweiligen Blogger:innen sollten nicht nur die Rezension zum Buch, sondern auch eine Hintergrundinformation, die vorab mit allen abgesprochen wird, posten. Im Beispiel von “Die Töchter der Speicherstadt” von Anja Marschall waren das nicht nur Informationen über Kaffee, sondern auch über die wichtigsten Figuren im Buch, über den Kaffeehandel, über historische Orte, die im Buch vorkommen etc.. Die Autor:innen können Wünsche angeben oder das Bloggerteam überlegt sich selber Themen, die es für wichtig erachtet. Wenn die Beiträge gut geschrieben und interessant sind, können sie viele Menschen erreichen.  

Wie läuft eine Blogtour ab?

Blogtouren beginnen üblicherweise mit einer Ankündigung bei Social Media. Dabei sollte jeder Teilnehmer das gleiche Bild nutzen, damit der Wiedererkennungswert gegeben ist. Jeder Blogartikel und auch die Beiträge in Social Media werden dann mit allen weiteren Blogartikeln und Profilen verlinkt, so dass interessierte Leser mit einem Klick zugreifen können und nicht erst mal die weiteren Teilnehmer:innen suchen müssen. Beliebt sind auch immer Gewinnspiele oder Interviews mit dem/der Autor:in des Buches oder Interviews mit Fachleuten zum Buchthema. Das bleibt aber dem Bloggerteam ganz allein überlassen. Ich persönlich finde den Mehrwert von Fachleuten immer sehr interessant.  

Mir ist im Laufe der letzten Blogtouren aufgefallen, dass alles runder läuft, wenn man sich vorab mal in einem Zoom-Meeting oder ähnlichem gesehen hat. Wenn die einzelnen Teilnehmer:innen sich total fremd sind, fällt es schwerer die Verlinkungen einzubauen, weil man keine Beziehung zueinander hat. Gleiches gilt auch für die Autor:innen. Mir persönlich fällt es leichter etwas zum Buch zu sagen und mir interessante Dinge auszudenken, wenn ich die Autor:innen schon mal erlebt habe.  

Was ist noch wichtig für eine Blogtour? 

  • Gemeinsames Banner: Ein gemeinsames Banner für den Blog ist meiner Meinung nach wichtig, weil der Wiedererkennungswert damit gegeben ist.  
  • Zeitplan: Ein Zeitplan für Blogbeiträge und für Social Media Beiträge, damit auch die gesamte Zeit der Blogtour abgedeckt ist und nicht wild durcheinander gepostet wird.  
  • Sich gegenseitig verlinken: Das ist für mich immer das Wichtigste. Nicht nur in dem jeweiligen Blogbeitrag, sondern auch bei Social Media. Die Autor:innen und die Verlage sollten ebenfalls immer verlinkt werden.  
  • Teilen, teilen, teilen: Noch wichtiger als Verlinkungen! Ich halte es so, dass ich alle Beiträge der Teilnehmer:innen in den Storys teile, damit auch jeder meiner Follower:innen die Chance hat die Beiträge der anderen Blogtourteilnehmer:innen zu sehen. Nur so kann sichergestellt werden, dass die größtmögliche Reichweite erzielt wird.  
  • Auch die Autor:innen müssen teilen: Lieber Autor:innen, für euch machen wir das alles. Nicht nur für uns. Daher solltet ihr ebenfalls alle Beiträge der Teilnehmer:innen teilen. Im Idealfall bekommt ihr einen Terminplan (oder habt ihn selber festgelegt) und wisst daher auch genau, wer wann was postet. Wir gewinnen dadurch ebenfalls an Reichweite und können dann bei der nächsten Blogtour noch mehr Accounts ansprechen.  

Nutzen einer Blogtour

Abschließend kann man also sagen, dass eine Blogtour eine effektive Möglichkeit ist, ein Buch zu bewerben und eine breitere Leserschaft durch die Nutzung der einzelnen Blog-Communitys zu erreichen. Es ist ein virtuelles Event, das auf verschiedenen Blogs stattfindet und die Leser auf eine informative Art und Weise mitnimmt. Bei einer Buchveröffentlichung ist es also ein ideales Mittel um Online-PR zu betreiben und das vielleicht schon vorhandene Blogger:innen-Netzwerk zu nutzen.  

Ich hoffe, dass ich Licht ins Dunkel bringen konnte. Wenn du weitere Fragen hast, stelle sie einfach hier im Beitrag unter den Kommentaren. Ich beantworte sie dir gerne.