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Was du denkst … Podcasten

Frau Goethe hat sich die Mühe gemacht und mal ein wenig übers Podcasten geplaudert.

Frau Goethe liest

Podcasts sind wie selbstgemachtes Radio. Man kann sich zu unzähligen Themen anhören, was andere dazu sagen. Von fiktiven Geschichten zu wissenschaftlichen Vorträgen ist alles dabei. Bei mir hört ihr vorwiegend Autoreninterviews und unter Goethes Bücherreisen werden die Themen für Blogger und Leser behandelt. Was sich beim Hören so natürlich anhört, ist aber in Wahrheit harte Arbeit. Ein paar Stolpersteine habe ich hier mal zusammengetragen.

Was ist ein Podcast?

Als Podcast bezeichnet man eine Serie von Audiodateien im MP3-Format, die der Hörer „playable on demand“ abonnieren kann. Die Erstellung dieser Dateien ist es ein relativ einfacher Prozess, wenn man die richtigen Schritte bei der Aufnahme beachtet. Im einfachsten Fall benötigt man sein Smartphone und hat alles für eine Sendung dabei. Stellt man höhere Ansprüche an Klang und Inhalt, benötigt man eine hochwertigere Technik und das entsprechende Wissen, wie man sie optimal einsetzt.


Ursprünglichen Post anzeigen 1.248 weitere Wörter

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Worldwide Candle Lightning Day & Spendenaktion für das Projekt Sternenband

Vielleicht hast du im Oktober die Podcastfolge mit dem Interview mit Stefanie Goldbrich gehört. Es ging um ihren Sohn Dominik, der nur 5 Tage alt wurde und dann in ihren Armen verstorben ist.

Worldwide Lightning Day am 11. Dezember 2022

Heute, am Worldwide Candle Lightning Day, können wir Solidarität mit den Sterneneltern zeigen oder für unsere eigenen nicht mehr unter und weilenden Kinder eine Kerze aufstellen. Zuünde einfach um 19 Uhr für eine Stunde eine Kerze an und stelle sie ins Fenster. Auf der ganzen Welt werden Menschen um die gleiche Zeit in ihrer Zeitzone ebenfalls ein Licht anzünden, so dass einen Tag lang Lichter für die Sternenkinder leuchten.

Spendenaktion für das Projekt Sternenband

Das Erkennungszeichen von Sterneneltern ist das sogenannte Sternenband. Wenn du mehr darüber wissen möchtest, habe ich dir die entsprechende Homepage weiter unten verlinkt.

Stephanie Goldbrich spendet für jedes ihrer verkauften Bücher einen Euro an das Projekt Sternenband. Ihr Ziel ist es 400 € für 2022 Sterne zusammenzubekommen.

Ich würde mich sehr freuen, wenn du sie mit dem Kauf eines Buches unterstützen würdest. Falls du dich ein wenig scheust, das Thema an dich heranzulassen, kann ich dir folgendes sagen: Mir ging es anfangs genauso. Aber nachdem ich einmal angefangen habe, war ich froh, dass ich es gelesen habe. Ich habe so viel mehr über Trauer verstanden und dass es eben kein Tabu ist, wenn man seinem Kind auch noch nach Jahren hinterhertrauert oder im anderen Fall nach einiger Zeit anfängt mit dem Verlust zu leben.

Dies ist der offizielle Flyer zu Aktion. Du kannst ihn gerne weiter teilen!


Weiterführende Infos:






Buchsnack # 1: „Die Aufrechte“ von Claudius Crönert

Vor zwei Wochen habe ich dir bereits „Die Aufrechte“ von Claudius Crönert vorgestellt.

Ich habe mir jetzt etwas ganz Neues für meinen Podcast ausgedacht: Es wird ab sofort in unregelmäßigen Abständen #buchsnacks geben. Und zwar wird dir der Autor bzw. die Autorin ein paar Minuten aus seinem aktuellen Buch vorlesen um dir einen kurzen Einblick zu geben, wie er bzw. sie schreibt.

Claudius Crönert macht also den Anfang.

Klappentext (Quelle: Gmeiner Verlag):

»Sie hing nun einmal an diesem Mann, sie liebte ihn so sehr. Und dennoch hinterging sie ihn. Halblaut rief sie sich eine bittere Wahrheit in Erinnerung. Dass ihr Geliebter einer der engsten Mitarbeiter des Führers war. Sie versuchte, ihre Gedanken zu Ende zu führen und musste sich der Frage stellen, wie es wirklich zwischen ihnen stand. Es war denkbar, dass er ihr doppeltes Spiel längst durchschaut hatte. Aber solange sie die Nazis bekämpfen wollte, brauchte sie ihn …«

Ein Leben zwischen Liebe und Widerstand. Die Journalistin Felicitas von Reznicek schloss sich dem Widerstand gegen das NS-Regime an – und verliebte sich in Fritz Wiedemann, einen Adjutanten Hitlers. Doch ihre Überzeugungen gab sie für ihn nicht auf.


Der Autor (Quelle: Gmeiner Verlag):

Claudius Crönert, geboren 1961, in Hamburg aufgewachsen, lebt als Autor in Berlin. Er schreibt Krimis und historische Romane. Informationen über sein Werk finden Sie im Internet unter http://www.claudius-croenert.de

Die Aufrechte von Claudius Crönert
Bildrechte: Martin Kunze

Die Aufrechte von Claudius Crönert

“Die Aufrechte” ist mein erstes Buch von Claudius Crönert und hat mich vor allem aufgrund des Themas interessiert. Die historischen Hauptfiguren waren mir alle nicht bekannt, was aber bekanntlich kein Hindernisgrund dafür ist ein Buch zu lesen.  

Felicitas von Reznicek, die als Tochter von Emil Nikolaus von Reznicek (kurz: EN) und seiner Frau Berta geboren wurde, schloss sich im Jahr 1933 dem beginnenden Widerstand um Rudolf Pechel an. Als sie Fritz Wiedemann, einen Adjutanten Hitlers kennen lernt, verliebt sie sich in ihn und lebt von da an ein Leben voller Lügen.  

“Die Aufrechte” umfasst etwas mehr als 10 Jahre aus Felicitas von Rezniceks Leben. Nicht nur der Widerstand, sondern auch Ihre Liebe zu Fritz Wiedemann sowie ihre schriftstellerische Tätigkeit werden hier umfassend beleuchtet. Als Leser:in bekommt man einen Einblick in das Leben in Deutschland in den Jahren ab 1933 aus Sicht der Hauptprotagonistin. Anders als in den Romanen, die ich sonst so aus dieser Zeit kenne, wird das Thema Krieg eher beiläufig erwähnt, was wohl daran liegt, dass Felicitas von Reznicek ein besonderes Geschick dafür hatte Dinge hin zu nehmen und entsprechend zu reagieren. Zudem war sie sehr gut darin nicht nur ihr Leben, sondern auch das ihrer Familie zu organisieren.  

Schon während der Lektüre habe ich festgestellt, dass Fee, wie Claudius Crönert sie das Buch über nennt, ein sehr faszinierender Charakter war. Sie stand nicht nur zu ihren Überzeugungen, sie setzte sich auch für Leute ein, die nicht von sich aus handeln konnten. Und dies alles mit einer Selbstverständlichkeit, die vielen Menschen heute schon längst abhandengekommen ist. Sie konnte sich meistens durchsetzen und hat ihre Zukunft selber in die Hand genommen. Auf der anderen Seite hat sie ihren Geliebten, Fritz Wiedemann, während der gesamten Zeit ihrer Affäre belogen und ausgehorcht und das alles für “die gute Sache”. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, ob ich eine solche Beziehung hätte führen können.  

Das Buch ist sachlich geschrieben, allerdings nicht emotionslos, so dass ich mich zwar in die Figuren hineinversetzen konnte, aber nicht ihren Gefühlen bedingungslos ausgeliefert war. Die Kriegsstimmung war ebenfalls sachlich dargestellt, so dass der Schrecken, der zu dieser Zeit herrschte, fast gar nicht an mich herangekommen ist.  

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.  

Das Buch wurde mir vom Gmeiner Verlag zur Verfügung gestellt. Ich bedanke mich herzlich dafür.  


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Seiten: 512 

Herausgeber: Gmeiner Verlag 

Erscheinungstermin: 13. Juli 2022 

ISBN: 978-3839202470 



Über den Autor (Quelle: Gmeiner Verlag): 

Claudius Crönert, geboren 1961, in Hamburg aufgewachsen, lebt als Autor in Berlin. Er schreibt Krimis und historische Romane. Informationen über sein Werk finden Sie im Internet unter http://www.claudius-croenert.de 

Die Aufrechte von Claudius Crönert
Bildrechte: Martin Kunze 

Weitere Rezensionen zu dem Buch findest du bei:


#obm2021: Zoom Plausch mit zwei Hybridautorinnen und ihrem Verleger

Im Rahmen der Onlinebuchmesse habe ich vor einigen Wochen mit Sylke Hörhold, Jana Thiem und deren Verleger Dr. Andreas Gerth vom Oberlausitzer Verlag ein Pläuschchen gehalten.

Wenn ihr mehr über meine Gesprächspartner erfahren wollt, klickt einfach auf den entsprechenden Link:

Sylke Hörhold

Jana Thiem

Oberlausitzer Verlag

Special: Podcast „Der Manuskripte Zähmung“ mit Jana Thiem

#obm2021: Was ist ein Umgebindehaus und wo liegt überhaupt Finkendörfel?

Erfahre mehr über den Wohn- und Arbeitsort von Julia Eisler

Wenn du gestern die Rezension zu „Emmelie“ von Sylke Hörhold gelesen hast und dich gewundert hast, was ein Umgebindehaus ist und wo überhaupt Finkendörfel liegt, geht es dir genauso wie mir bei der Lektüre des Buches.

Bei meiner Suche im Internet bin ich auf Häuser gestoßen, die ähnlich aussehen wie Fachwerkhäuser, die ich unter anderem aus dem Ruhrgebiet kenne. Ich habe noch ein wenig weiter recherchiert und habe folgendes herausgefunden:

Umgebindehäuser sind eine Mischung aus Blockstuben slawischer Herkunft und alten fränkischen Fachwerkäusern. Die Wände einer Blockstube, also dem Wohnbereich, setzen sich aus viereckigen Holzbalken zusammen und das sogenannte Umgebinde umschließt die Blockstube. Durch die Konstruktion aus vertikalen und waagerechten Balken verstärkt das Umgebinde die Blockwände und ist gleichzeitig das Tragegerüst für das Obergeschoss und das Dach, die in Fachwerk-Bauweise ausgeführt sind. Die Blockstuben und das Umgebinde sind zwei unabhängige Baukörper.

Der Hausflur verläuft quer durch das Haus und trennt das Erdgeschoss in einen Wohn- und einen Wirtschaftsbereich. Der Wohnbereich befindet sich meist an der östlichen oder südlichen Giebelseite, damit sie vor Feuchtigkeit geschützt wird. Der Wirtschaftsbereich ist in Massivbauweise erbaut und ist unterteilt in Stall-, Speicher- und Gewölberäume.

Die größte räumliche Dichte der Umgebindebauweise befindet sich in der Oberlausitz, in der ja die Krimireihe von Sylke Hörhold spielt, in der Sächsischen Schweiz und in den angerenzenden Regionen Tschechiens und Polens.

Um diese einzigartige Volksbauweise zu erhalten, hat sich Anfang 2003 ein grenzüberschreitender Kooperationsverbund, die Stiftung Umgebindehaus, gebildet. So werden Möglichkeiten geschaffen, Projekte und Initiativen zum Erhalt von Umgebindehäusern zu organisieren und durchzuführen.

Ich habe dir ein paar Bilder hinzugefügt, die Sylke mir zur Verfügung gestellt hat, damit du dir ein wenig mehr unter dieser einzigartigen Bauweise vorstellen kannst.

Umgebindehaus von und mit Annelies Schulz (Foto: Sylke Hörhold)

Umgebindehaus von Annelies Schulz (Foto: Sylke Hörhold)
Umgebindehaus von Annelies Schulz (Foto: Sylke Hörhold)
Umgebindehaus von Annelies Schulz (Foto: Sylke Hörhold)

Jetzt kommen wir noch zu der Frage, wo überhaupt Finkendörfel liegt: Einen genauen Standort kann ich euch leider nicht mitteilen, denn Finkendörfel ist ein fiktiver Ort, der im Landkreis Bauzen liegt. Der Name ist entstanden, als Sylke nach einem passenden Namen für den Handlungsort ihrer Krimis gesucht hat. Sie wohnt im Stadtteil Pilzdörfel und so kam ihr erster Verleger Dr. Frank Stübner auf die Idee, aus Pilzdörfel Finkendörfel zu machen. Da Herr Dr. Stübner leider bereits verstorben ist, lebt ein Teil von ihm in Sylkes Krimis weiter.

Nationaler Erzähl-eine-Geschichte-Tag

Am 27. Oktober 2021 ist der nationale Erzähl-eine-Geschichte-Tag. An diesem Tag sollen Geschichten erzählt werden, egal ob vorgelesen, selbst erlebt oder spontan erfunden.

Das habe ich zum Anlass genommen Dir schon mal Sylke Hörhold, also die Autorin vorzustellen, die ich als Patin bei der #obm2021 begleiten werde. Ich wünsche Dir ganz viel Spass mit ihrer Kurzgeschichte aus Finkendörfel. Das ist der Ort, in dem ihre Oberlausitzkrimis angesiedelt sind.

Passend zur OBM erscheint der vierte Teil der Oberlausitz-Reihe, allerdings vorerst als E-Book. Das Buch erscheint zum Ende des Jahres als Taschenbuch.

Reihenfolge:

Emmelie

Hexen brennen

Recht wie Wasser

Was dir den Atem nimmt

Auf der Homepage des Oberlausitzer Verlages könnt ihr mehr über die Autorin und ihre Bücher erfahren.

Interview mit Markus Ridder und Gewinnspiel

Nachdem ich vor kurzem das Buch „Der Lethe Code“ gelesen habe, wollte ich unbedingt ein Interview mit Markus Ridder führen. Freundlicherweise hat er sich dazu bereit erklärt.

Kunterbunte Bücherreisen (KB): Hallo Markus, vielen Dank, dass Du Dich für ein Interview auf meinem Blog zur Verfügung stellst.

Ich bin ja immer wieder erstaunt, wie Du auf Deine Plots kommst. Die Sache mit dem Gedächtnisverlust fand ich direkt total spannend. Wie bist Du darauf gekommen bzw. wie kommst Du generell auf Deine Ideen für neue Bücher?

Markus Ridder (MR): Wo die Ideen herkommen, bleibt ein Mysterium. Ich kann nur sagen, welche Ideen ich suche: Das sind immer Situationen oder Ereignisse, die ein Geheimnis umgibt, wo man also erstmal sagen würde: Das kann nicht sein! Das gibt’s nicht! Und meine Leistung als Erzähler sehe ich dann darin, den Leser davon zu überzeugen, dass es eben doch sein kann. Meine Bücher sind also gewissermaßen Plädoyers für die Möglichkeit des Unmöglichen.

Im Fall von „Der Lethe-Code“ stand die Idee am Anfang, dass irgendein Typ ohne Erinnerung erwacht. Man sagt ihm, er habe aus eigenem Antrieb ein Medikament eingenommen, das sein Gedächtnis gelöscht hat. Er sieht sich sogar ein Video an, auf dem er selbst zu sehen ist und in dem er beteuert, dass er dieses Medikament aus freien Stücken einnehmen wird. Und das kann ja wohl nicht sein: Ein solches Medikament gibt es nicht! Und wieso sollte es jemand freiwillig schlucken? Unsinn! Wo kommen wir dahin?! Und mit dem Buch sage ich: Hey, warte einen Moment, könnte es nicht doch sein? Könnte es sich nicht so und so zugetragen haben …

KB: Paula aus „Der Lethe Code“ ist ja eine ziemlich kaputte Person. Wie bist Du darauf gekommen gerade sie zu erschaffen? Sie hätte ihre Rolle sicher auch weniger psychisch geschädigt ausfüllen können.

MR: Man muss Paulas schwierige Familiengeschichte berücksichtigen: Ihr Vater ist gar nicht ihr leiblicher Vater. Ihr echter Vater ist verschollen, als sie ein kleines Mädchen war. Zudem denkt Paula ständig, ihre Eltern verheimlichten ihr etwas. Sie hat das Gefühl, sie passt nicht in diese Familie, deren Werte sie nicht teilt. Das bleibt nicht ohne Folge für ihre Entwicklung und hat im Leben der jetzt jungen Erwachsenen toxische Spuren hinterlassen. Natürlich spiegelt sich all das in der Dramatik der Geschichte: Der Leser bzw. die Leserin kann ja nicht ausschließen, dass es gar kein Komplott rund um Paula gibt. Vielleicht bildet sie sich alles nur ein? Im Grunde sucht Paula zeitlebens nach ihrer Identität, das verbindet sie mit den meisten Figuren der Geschichte. Denn wer sein Gedächtnis verloren hat, stellt sich ja vor allem diese Frage: Wer bin ich?

KB: Als Leser:in hat man ja sehr oft Charaktere, die man besonders gern mag. Zumindest ist es bei mir so. Kannst Du das auch als Autor sagen und wenn ja, welche Figur aus „Der Lethe Code“  ist Dir am meisten ans Herz gewachsen und warum? Gibt es jemanden, den Du nicht so gerne magst?

MR: Paula ist schon eine Person, der ich beim Schreiben gerne gefolgt bin. Sie ist ja eine sehr moderne Frau, folgt ihrem eigenen Kompass. Sie macht, was sie für richtig hält, egal, was andere von ihr halten. Und sie kämpft ja nicht nur gegen äußere Feinde, sondern auch gegen ihre inneren Dämonen. Dass sie das alles letztlich schafft, nötigt mir schon Respekt ab.

KB: Du hast ja nun schon einige Bücher geschrieben. Gibt es eins Deiner Bücher, das für Dich der geheime Favorit ist? Kannst Du uns etwas mehr darüber erzählen, warum das so ist?

MR: Das ist schwer, weil natürlich das letzte Buch immer dasjenige ist, in das man aktuell so viel Herzblut reingesteckt hat. Für „Der Lethe-Code“ habe ich ja auch viel recherchiert: Zu Gedächtnis-Themen, zu verschiedenen Orten und Hintergründen in Thailand, zu Paulas psychischen Problemen. Dann ist Paula ja auch noch Tierpflegerin, kümmert sich um Schimpansen – dazu musste ich mir auch einiges draufschaufeln. Das Schreiben war insgesamt echt eine intensive Reise, deshalb ist es auch so ein wichtiges Buch für mich. Ansonsten hat natürlich mein erstes Buch einen hohen Stellenwert für mich: „Die Krabbe“. Und auch das Buch, mit dem ich bisher am erfolgreichsten war: „Das Messias-Projekt“.

KB: Mich hat schon immer mal interessiert, wie man als Autor die Namen der Figuren festlegt. Meine Vorstellung ist, dass man mit bestimmten Namen bestimmte Charaktereigenschaften verbindet und diese dann den Charakteren gibt. Wie ist das bei Dir?

MR: Ja, wahrscheinlich ist das so. Paula ist für mich beispielsweise ein Name, den eine freche, aufgeweckte, nonkonformistische Person hat. Wieso das so ist, weiß ich nicht. Ich kenne gar keine Paula. Ich grübele aber ganz viel über Namen nach und ich ändere sie im Nachhinein nur sehr ungern. Bei Tarek, einem der Protagonisten aus „Der Lethe-Code“, musste ich das tun, weil es da eine real existierende Person gibt, an den sich der Charakter anlehnt.

© Oliver Jung

KB: Wie bist Du denn eigentlich zum Schreiben gekommen? Bei mir ist es ja immer so, dass ich zwar Geschichten im Kopf habe, aber nicht in der Lage bin, sie aufzuschreiben. Ich bewundere jeden, der dazu in der Lage ist.

MR: Ich habe während des Studiums mal ein Praktikum bei der „Süddeutschen Zeitung“ gemacht und dabei festgestellt, dass mir das Recherchieren und Schreiben einigermaßen leichtfällt. Also habe ich mich nach dem Studium für den Journalismus entschieden. Dann ist Schreiben schon mal der Brotberuf. Aber ich wollte immer auch längere Texte verfassen und mir auch eigene Geschichten ausdenken. Also habe ich es dann einfach mal gemacht. Man muss sich Zeit nehmen für so ein Projekt, sonst klappt es nicht.

KB: Wie sieht Dein Schreiballtag aus? Und gehst Du eher strukturiert vor oder schreibst Du einfach erst mal drauf los?

MR: Ich versuche so eine Mischung aus Struktur und Spontaneität. Allerdings muss ich mich immer wieder dazu ermahnen, mehr an Struktur zu denken. Von meinem Wesen her bin ich nicht so der Typ, bei dem alles an seinem Platz liegt und so. Ich tue mich auch schwer mit festen Abläufen und beherrsche lieber das Chaos. Aber wenn man am Anfang einer Geschichte keine Lust aufs Plotten hat, muss man am Ende immer viel umschreiben – das mache ich auch nicht so gern.

KB: Liest Du privat auch nur Thriller oder auch andere Genres? Hast Du ein (oder mehrere) Lieblingsbücher, die Du uns empfehlen kannst?

MR: Ich lese privat auch Thriller, aber eigentlich so quer durch den Garten. Wenn man selber Thriller schreibt, kann man leider nicht mehr so gut darin versinken. Man fragt sich immer: Wie hat der Autor oder die Autorin das jetzt wieder gemacht? Was kann ich davon lernen? In letzter Zeit habe ich auch viele Sachbücher gelesen, gerade auch für das neue Buch. Gerne empfehle ich einige davon: Wer sich zum Beispiel für Schimpansen interessiert, dem seien die Bücher von Frans de Waal empfohlen, etwa „Der Affe in uns“. Man lernt auch sehr viel über die Menschen, wenn man sich mit Schimpansen oder Bonobos beschäftigt. Wer sich mit Hirnforschung auseinandersetzen will, gerne mit Jonah Lehrers Buch „Prousts Madeleine“ oder mit James Kingslands „Die Hirnforschung auf Buddhas Spuren“. Und wer ein Faible für durchgeknallte Frauen mit psychischen Problemen hat, sollte natürlich „Girl on the Train“ lesen, aber das kennen die meisten sicher.

KB: Wahrscheinlich hast Du auch schon wieder eine verrückte Idee für ein neues Buch. Möchtest Du schon mal irgendwas darüber verraten? Wird es überhaupt ein nächstes Buch geben?

MR: Ja, ich hoffe schon, dass es ein nächstes Buch geben wird. Meine Grundidee dazu ist gerade: Ein Typ verlässt vor zehn Jahren ganz plötzlich seine Wohnung und kommt jetzt ebenso plötzlich wieder in diese zurück. Weil er damals Knall auf Fall weggegangen ist, stehen noch die Teller und die Sachen vom letzten Frühstück auf dem Tisch. Natürlich ist mittlerweile alles verrottet, die Wohnung ist voll mit Käferleichen und ausgetrockneten Schmeißfliegen. Was zum Teufel hat der Typ vor? Warum ist er damals abgehauen? Und von wem fühlt er sich verfolgt?

KB: Hast Du schon mal darüber nachgedacht eine Serie zu schreiben? Ich bin ja bekennender Bücherreihenfreund und finde es immer schade, wenn man die Charaktere nach einem Buch wieder gehen lassen muss.

MR: Ja, habe ich. Es gibt sogar zwei Bücher von mir, die quasi eine Serie sind: „Der Blütenstaubmörder“ und „Das Eisenzimmer“. Vielleicht mache ich damit irgendwann nochmal weiter, aber ich habe jetzt halt gerade mal wieder andere Ideen.

Markus hat mir ein Buch zur Verlosung zur Verfügung gestellt. Der/die Gewinner:in darf sich aussuchen, ob es ein Papierbuch (auf Wunsch mit Widmung) sein soll oder ein E-Book.

So nimmst du am Gewinnspiel teil:

Um am Gewinnspiel teilnehmen zu können, musst du eine Frage über das Kontakformular auf dem Blog beantworten. Die dort angegebene Mailadresse nutze ich um dich im Falle des Gewinnes zu benachrichtigen. Die Daten werden nur für das Gewinnspiel genutzt und nicht Dritte weiter gegeben. Es ist nur ein Kommentar pro Person erlaubt.

Die Frage lautet: Welches Land spielt eine große Rolle in „Der Lethe-Code“?

Das Gewinnspiel läuft bis zum 1. August 2021 um 0:00 Uhr. Der/die Gewinner:in wird von mir per Mail benachrichtigt.

Unter allen Einsendungen werde ich anschließend per Random.org den/die Gewinner:in ermitteln. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Die Leseprobe findet ihr hier und ihr könnt euch natürlch auch gerne auf der Homepage des Autors umsehen.

Feiertag fürs Buch – DIY

Ich zeige Dir, wie Du Deine individuelle Buchhülle nähst. © Pattydoo

Wie ihr vielleicht wisst, ist heute der Welttag des Buches, also unser Feiertag! Da trifft es sich gut, dass dieser Tag auf einen Freitag fällt, denn ich habe heute etwas besonderes für Euch: Wir werden zusammen eine Buchhülle nähen, die Ihr Euch ganz individuell gestalten könnt. Das Schnittmuster bekommt Ihr bei Pattydoo. Die Erklärung wie es geht, findet Ihr hier:

mit freundlicher Genehmigung von Pattydoo.de

Dieses DIY ist aber nicht die einzige Überraschung heute, denn Heike von Frau Goethe liest und Manuela von Lesenswertes aus dem Bücherhaus haben sich im Rahmen von #2Blogs1Buch noch mehr ausgedacht. Am besten geht Ihr direkt mal in der Facebook Gruppe gucken oder Ihr besucht einen der beiden Blogs oder sogar beide.

Der Welttag des Buches heißt eigentlich „Welttag des Buches und des Urheberrechts“ und wurde von der UNESCO im Jahr 1995 das erste Mal eingerichtet. Er findet immer am 23. April statt und gilt als Aktionstag fürs Lesen, für Bücher, für Kultur des geschriebenen Wortes und für die Rechte ihrer Autoren.

Zum Welttag des Buches kommt jährlich ein Titel im Rahmen der Initiative „Ich schenk dir eine Geschichte“ heraus, den Lesebegeisterte sich als Geschenkbuch mit entsprechendem Gutschein bei teilnehmenden Buchhandlungen abholen können. Ziel ist es, Kinder zum Lesen zu begeistern und ihre Lesekompetenz zu stärken.

Ich wünsche Euch jetzt viel Spaß beim Nähen und würde mich freuen, Eure Werke zu sehen.

Programm für den 23. April 2021:

13.00 Uhr – Podcast Buchgeplauder mit Heike und Manuela

14.30 Uhr – DIY Buchhülle mit Nadine

16.00 Uhr – Buchvorstellung Verlorene Engel

19.30 Uhr – Krimidinner Mord in Richman Hall

Was war los im März 2021?

Hallo ihr Lieben,

ich bin gerade dabei mir einige Dinge für den Blog einfallen zu lassen. Dabei fiel mir ein, dass es vielleicht ganz hilfreich wäre eine Minizusammenfassung der Beiträge eines Monats zu sehen. Also habe ich einfach mal etwas rumprobiert und bin ganz zufrieden mit dem Ergebnis. Wahrscheinlich werde ich noch das ein oder andere verändern, aber für den ersten Versuch bin ich ganz zufrieden.

Was meint ihr?

Ihr könnt natürlich auch jederzeit im Wegweiser nachsehen, welche Beiträge ich seit Beginn des Blogs veröffentlicht habe.

Ich wünsche Euch noch einen entspannten Ostermontag 🙂

Nadine