Schon bei der Lektüre des ersten Teils der „Die Frauen vom Lindenhof“-Reihe habe ich mich gefragt, wie man es schafft zu zweit ein Buch zu schreiben, das in sich so rund ist, dass man nicht merkt, dass sich zwei Köpfe damit beschäftigt haben. Andrea Bottlinger und Claudia Hornung haben sich auf meine Anfrage hin bereiterklärt ein wenig aus dem Nähkästchen zu plaudern. Heraus kam eine für mich sehr interessante Folge, in der ich mal wieder gemerkt habe, dass Menschen gut zusammenarbeiten können, wenn die Chemie untereinander passt.
Der erste Teil der Trilogie ist bereits Anfang des Jahres erschienen. In 10 Tagen erscheint Teil zwei. Vielleicht hast du ja Lust mal reinzulesen, falls du das Buch noch nicht kennst. Die Rezension dazu wirst du demnächst hier auf dem Blog finden.
Erst mal kannst du aber einiges über die Entstehung der Reihe erfahren:
Andrea Bottlinger und Claudia Hornung schreiben gemeinsam als Katharina Oswald. Beide sind in Baden-Württemberg geboren und lieben es, sich in Frauenschicksale verschiedener Jahrzehnte hineinzudenken. Sie kennen sich schon lange und ergänzen sich beim Schreiben perfekt: Andrea achtet immer auf die Struktur der Geschichte und Claudia vertieft sich ganz in die Details und Emotionen. Zusammen haben sie eine mitreißende Familiensaga geschaffen.
Hast du dir schon mal überlegt, wie es wäre, wenn du auswandern würdest? Welches Land würdest du wählen? Als ich noch zur Schule ging, hat es mir alles englischsprachige angetan. Ich wollte unbedingt in die USA oder nach Großbritannien auswandern. Aber dann kam mir das Leben mit einer Ausbildung, einem Job und später dem Mann dazwischen. Heute kann ich es mir nicht mehr vorstellen, vor allem, weil ich in Fremdsprachen gar nicht mehr so fit bin. Eigentlich schade.
Darum geht es
Emilie und ihr Mann Daniel wandern mit ihren Kindern Elise und Paul für sechs Monate nach Saint-Georges-de-Pidonne an der Atlantikküste in Frankreich aus. Emilies Familie kommt aus diesem Ort, leider sind aber alle Familienmitglieder schon verstorben. Es war ihr aber trotzdem wichtig, zumindest für kurze Zeit dorthin zu gehen, denn sie möchte ein wenig über ihre Familie herausfinden. Ihr Mann Daniel hat zwar erst mal mitgezogen, aber ihn überkommen schon zu Beginn Zweifel, die sich in allerlei Gefühlsregungen äußern.
Unterschiedliche Erwartungen
Emilie tat mir von Beginn an ziemlich leid. Sie hat die ganze Zeit versucht positive Stimmung zu verbreiten, aber Daniel war dann doch nicht so richtig überzeugt von dem Schritt, denn ihm missfällt fast alles, was er in Frankreich vorfindet. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass beide mit unterschiedlichen Erwartungen an die Auswanderung herangegangen sind, aber nie darüber gesprochen haben, welche Bedürfnisse sie jeweils haben. Während Emilie sich auf das Abenteuer freut und sich sehr sicher ist, dass die Familie alles schaffen kann, wenn sie zusammenhält, zieht sich Daniel immer mehr in sein Schneckenhaus zurück und redet immer weniger, agiert aber immer wütender. Ich hatte fast das Gefühl, dass er sich machtlos gefühlt hat.
Der Fokus des Buches liegt ganz klar bei Emilie, ihre Gedanken und Bedürfnisse beschreibt die Autorin ausführlich. In unserem gemeinsamen Podcastgespräch habe ich erfahren, dass Melanie Amélie Opalka selber kürzlich für einige Monate mit ihrer Familie ins Ausland gegangen ist und ein paar der Situationen ebenfalls so erlebt hat. Emilie hat viele Erwartungen an ihren Mann, die sie zum Teil noch nie ausgesprochen hat, dazu kommt, dass sie eine vorgefertigte Meinung von seinen Reaktionen hat, die sie dazu bringen, schon vor einem Gespräch auf das nicht Gesagte zu reagieren. Sowas kennen wir wohl in der ein oder anderen Weise alle.
Marie hilft in jeder Lebenslage
Mein absoluter Lieblingscharakter war Marie. Sie ist die mütterliche Freundin von Emilie, die ihr zeigt, wie man ein Leben lebt ohne zu bewerten, wie man Verständnis für andere zeigt und sich und anderen vergibt. Dabei klingt das in der Theorie sehr schön, aber Marie hat ein Geheimnis, das all die Tipps im Gesamtbild unrund macht. Gerade diesen Gegensatz fand ich total realistisch, denn wenn man sich mit diesen Themen auseinandersetzt, klingt alles total logisch, aber es ist nicht so einfach dies alles umzusetzen. Zumindest ist das meine Erfahrung, was jede Art von persönlicher Weiterentwicklung angeht. Mit Abstand sieht man einfach alles besser als wenn man persönlich betroffen ist.
Frauenroman, der für Denkanstöße sorgt
„Mehr Meer statt Paartherapie“ ist für mich ein Entwicklungsroman, denn Emilie entwickelt sich von der Frau, die sich selber in den Mittelpunkt stellt ohne zu hinterfragen, wie ihr Mann sich fühlt, zu einer Frau , die hinterfragt und zuhört. Mir hat diese Umsetzung sehr gut gefallen und einige Aussagen von Marie haben mir Denkanstöße gegeben. Zwei Buchtipps, die in die Geschichte eingewoben sind, habe ich ich direkt bestellt. Welche das sind, habe ich dir weiter unten vermerkt. Ich finde, dass man bei „Mehr Meer statt Paartherapie“ nicht nach dem Titel und dem Cover gehen kann, denn es vermittelt viel mehr als ich es auf den ersten Blick vermutet habe.
Das Buch wurde mir von Melanie Amélie Opalka zur Verfügung gestellt. Ich bedanke mich herzlich dafür.
Im Rahmen einer Blogtour habe ich ein Interview mit der Autorin geführt.
Ich glaube, jeder hat schon mal etwas von der Zeitschrift “Cosmopolitan” gehört. Sie ist eine der bekanntesten Frauenzeitschriften der Welt. Sie wird oft als Mode- und Lifestyle-Magazin bezeichnet und bietet ihren Leserinnen Inhalte zu den Themen Mode, Schönheit, Beziehungen, Sex und Karriere. Außerdem ist sie bekannt für ihre provokanten Titelseiten, die oft freizügige Bilder von Frauen zeigen.
Darum geht es
Alice Weiß hat einen Traum: Sie möchte Fotografin werden. Dafür geht sie nach New York und versucht in diesem Job Fuß zu fassen. Sie findet zwar schnell einen Job, allerdings landet sie als Sekretärin bei Helen Gurley Brown, der neuen Chefredakteurin der Cosmopolitan. Ziemlich schnell wird die Vertraute von Helen und kämpft mit ihr gegen Intrigen und Machtspielchen an, um die Cosmopolitan zu einer der bekanntesten Zeitschriften der Welt zu machen.
Wer ist Helen Gurley Brown?
Helen Gurley Brown war vom Jahr 1965, in dem dieses Buch angesiedelt ist, bis zum Jahr 1997 die Chefredakteurin der Cosmopolitan. Als sie diesen Posten übernahm, bestand der Inhalt der Zeitschrift vor allem aus literarischen Texten wie Kurzgeschichten, Serienromanen oder kurzen Novellen. Helen Gurley Brown hatte die Vision, die Zeitschrift dafür zu nutzen die Emanzipation und Selbständigkeit von Frauen in den 1960er Jahren voranzutreiben. Dafür hat sie ihren Ideenreichtum genutzt, der ihr dabei geholfen hat, Themen, die Frauen in der damaligen Zeit höchsten hinter hervorgehaltener Hand besprochen haben, so zu gestalten, dass sie zum einen Aufmerksamkeit erregt haben und zum anderen informiert haben. Ich habe bis zum Schluss nicht durchschaut, ob Helen Gurley Brown eine warmherzige Frau war oder ob sie diese Eigenschaft nur vorgetäuscht hat.
Wer ist Alice Weiß?
Alice Weiss ist ein Mädchen vom Lande, zumindest fühlt sie sich in New York so. Sie ist die leider nur fiktive Sekretärin von Helen Gurley Brown. Mit ihr zusammen erkundet man als Leser:in oder Hörer:in New York. Alice tappt in einige Fallen, die sie aufgrund ihrer Naivität und ihrer Leichtgläubigkeit zum idealen Opfer macht. Außerdem ist sie nicht nur die dienstliche Sekretärin von Helen Gurley Brown, sie übernimmt auch viele private Aufgaben wie beispielsweise den Kater vom Tierarzt abholen oder ähnliches. Mir hat gefallen, dass sie im Laufe des Buches reift und langsam lernt, was sie wirklich will. Alices Lebensgeschichte, die mit einigen Rückblicken gespickt ist, bildet den Rahmen für die Entstehungsgeschichte der Cosmopolitan.
Authentische Charaktere
Renée Rosen hat es geschafft, die Charaktere authentisch wirken zu lassen. Nicht nur die Allüren von Helen Gurley Brown wurden überzeugend dargestellt, auch Alices Art durch die Welt zu gehen, war glaubwürdig. Die männlichen Mitarbeiter der Hearst Corporation zeigten bei Helens Ideen genau die Reaktion, die ich von einem Mann in dieser Zeit erwartet hätte: Empörung. Dabei war es egal, ob es um ein Cover mit einem “Cosmo-Girl” ging oder ob Helen einen für damalige Zeiten sehr gewagten Artikel ging. Alice Weiss blieb die ganze Zeit über Helens Verbündete, die loyal zu ihr steht.
Das Hörbuch
Tanja Fornaro hat hier tolle Arbeit geleistet. Die Charaktere haben jeweils eine eigene Stimme von ihr bekommen, die perfekt zu ihnen passte. Ihre angenehme Art zu lesen hat die 11 Stunden nur so verfliegen lassen. Zu Beginn habe ich mich mit dem Glamour, der im Buch immer wieder angesprochen wird, etwas schwergetan, aber im Laufe der Zeit hatte ich mich daran gewöhnt. Auch für Menschen wie mich, die die Cosmopolitan noch nie gelesen haben, ist es interessant, die Entstehungsgeschichte der Zeitschrift mitzuerleben.
Das Hörbuch wurde mir von Netgalley und vom Argon Verlag zur Verfügung gestellt. Ich bedanke mich herzlich dafür.
Renée Rosen wurde in Akron, Ohio geboren, hat einen Abschluss von der American University in Washington, D.C. und lebt und arbeitet inzwischen in Chicago. Sie hat schon zahlreiche Romane geschrieben, mit ihrem neuesten gelang ihr der Einstieg auf die USA-Today-Bestsellerliste. «Cosmopolitan – Die Zeit der Frauen» ist ihr erstes Buch, das auf Deutsch erscheint. Mehr Informationen sind auf ihrer Homepage erhältlich: http://www.reneerosen.com
In der aktuellen Folge spreche ich mit Lilly M. Beck nicht nur über ihre „Mainhattan Love“ Reihe, sondern auch über „50 Shades of Grey“ und Dinge, die sie bewegen.
Es gibt verschiedene Arten von Trauer und jeder Mensch geht anders damit um. Der eine redet wie ein Wasserfall um seine Gedanken loszuwerden, der nächste verkriecht sich in sich selber und andere verlernen glücklich zu sein. “Für immer und noch ein bisschen länger” zeigt verschiedene Gründe und Arten der Trauer auf und ist dabei so herzerwärmend, dass es sich auf jeden Fall lohnt, das Buch zu lesen. Ich habe es als Hörbuch gehört, gelesen wird es von Ulrike Kapfer.
Darum geht es
Anna ist Anfang dreißig und lebt seit sechs Jahren in Trauer um ihren Verlobten Jeremias. Wenn sie nicht gerade ihrem Job als Korrepetitorin nachgeht, sitzt sie alleine in ihrer Wohnung und führt imaginäre Unterhaltungen mit ihrem verstorbenen Verlobten. Eines Tages flattert ein Schreiben von ihrem Vermieter herein, das verkündet, dass sie ausziehen muss. Zunächst fällt sie in ein tiefes Loch, denn hier, in dieser Wohnung, war sie mit Jeremias glücklich. Nachdem sie längere Zeit nach einer Wohnung gesucht hat, zieht sie notgedrungen in eine Rentner-WG. Alle drei Mitbewohner samt psychisch krankem Sohn der Vermieterin leben zwar gemeinsam unter einem Dach, verbringen Zeit miteinander und haben sich bezüglich der Haushaltspflichten arrangiert, aber obwohl sie schon so lange zusammenleben weiß niemand so richtig viel über den anderen. Annas Freundschaft zum blinden Nachbarn Anders ändert die Situation in der WG grundlegend.
Eigentlich weiß ich gar nichts über meine Mitmenschen…
Das ist der meistgesagte Satz in “Für immer und noch ein bisschen länger”. Gunilla, die Vermieterin, schätzt ihre Mitbewohner sehr, ist auch immer für sie da, aber sie hat noch nie gefragt, welches Päckchen sie jeweils zu tragen haben. Das ist ein Phänomen, das ich auch in der realen Welt feststelle. Und ich finde es schade, denn viele Menschen warten ja einfach nur darauf, dass sie ihre Sorgen loswerden können, die meistens auch noch anders aussehen als man sich das im Vorhinein vorgestellt hat. Obwohl Gunilla ein herzensguter Mensch ist, ist sie von selber gar nicht auf die Idee gekommen die Lebensgeschichten ihrer Mitbewohner zu hinterfragen.
Nun aber erst mal ein paar Worte zu den Figuren: Erst mal gibt es die Vermieterin Gunilla, die Anna direkt nach ihrer Vorstellung als Mitbewohnerin in ihr Herz geschlossen hat. Gunilla war vor langer Zeit Opernsängerin, geht aber heute nicht mehr vor die Tür. Dann ist da Rose, die seit zehn Jahren in ihrem Erker sitzt, häkelt und wenn überhaupt nur ganz leise redet. Kurt ist zu gut für diese Welt. Er besorgt den kompletten Einkauf der WG, kocht und sein Geheimnis ist, dass er seit über 40 Jahren Briefe nach Argentinien schreibt. Michel, eigentlich Michael, ist der Sohn von Gunilla, der meiner Meinung nach Autist ist. Er ist meistens unberechenbar, aber wenn er eine seiner guten Phasen hat, ist ein sehr lieber Mensch. In dieser WG ist Anna also nun gelandet und lebt erst mal vor sich hin, in dem Glauben, dass alles beim Alten bleibt, wenn sie es nur will.
Meine Lieblingsfigur ist Anders. Er ist der Nachbar der WG, blind und er ist Psychologe. Dazu ist er sehr humorvoll und geht sehr sensibel mit seinen Mitmenschen um. Anna lernt ihn zufällig kennen, als sie beide zeitgleich auf ihren jeweiligen Balkonen sitzen. Es war einfach schön zu beobachten, wie sich nach und nach bei den beiden Vertrautheit einstellt. Anders wäre nicht Anders, wenn er Anna nicht ab und an mal einen Stubs in die richtige Richtung geben würde, nicht nur was sie selber angeht, sondern vor allem auch, was ihre Mitbewohner angeht. Ich finde, dass er der treibende Motor der Geschichte ist.
Alle Figuren werden von der Autorin sehr liebevoll beschrieben. Ich konnte gar nicht anders als sie in mein Herz zu schießen. Zu einem Großteil liegt es sicher auch an der Interpretation der Sprecherin, denn sie verleiht nicht nur jeder Figur eine eigene Stimme, sie bringt auch die Emotionen genau richtig rüber.
Herzerwärmende Geschichte über ungleiche Mitbewohner
Die Figuren sind auf den ersten Blick zwar unterschiedlich, aber im Kern sind sie gleich: Sie laufen vor ihrer Trauer davon statt sich ihr zu stellen. Erst das Eingreifen von außen hilft ihnen mit dem Geschehenen zurechtzukommen. Es sollte auch im realen Leben mehr Menschen geben, die für andere da sind und einfach nur zuhören und die richtigen Fragen stellen. Die Welt wäre mit Sicherheit viel schöner so.
Vermutlich liest du heraus, dass mir das Buch richtig gut gefallen hat. Wobei ich froh bin, dass ich es gehört habe, weil Ulrike Kapfer ihre Sache richtig gut gemacht hat. Ich werde sowohl von der Autorin als auch von der Sprecherin zukünftig auf jeden Fall weitere Bücher lesen bzw. hören.
Das Hörbuch wurde mir von Netgalley und von HörbucHHamburg HHV GmbH zur Verfügung gestellt. Ich bedanke mich herzlich dafür.
Barbara Leciejewski wollte schon als Kind Schriftstellerin werden, strebte jedoch zunächst einen »richtigen« Beruf an und zog fürs Studium der Germanistik und Theaterwissenschaft nach München. Nach verschiedenen Jobs am Theater und einer Magisterarbeit über Kriminalromane arbeitete Barbara Leciejewski als Synchroncutterin. Die Liebe zum Schreiben ließ sie allerdings nie los, inzwischen ist sie Bestsellerautorin und glücklich in ihrem Traumberuf.
Ich habe leider den ersten Teil “Alpakaherz” nicht gelesen, aber das war kein Problem, weil Stephanie Richel alle vorherigen Ereignisse in das Geschehen eingebunden hat. “Alpakasommer” ist der zweite Teil der Reihe “Gnadenhof und andere Gaunereien”.
Der Inhalt
Mira besitzt den Gnadenhof Drei-Linden und möchte in naher Zukunft Alpakaführungen anbieten um den Gnadenhof finanzieren zu können. Daher reist sie mit der Alpaka Dame Duchess zum Yogi-Alpakahof Pachamama um dort zu erfahren, wie die Führungen ablaufen und das Drumherum organisiert wird. Zunächst scheint es ein wundervoller Aufenthalt zu werden, bis in einem der Gästehäuser ein Toter gefunden wird.
Mord auf Pachamama
Ich habe das Buch im Urlaub am Stand gelesen und als ich mit Mira und Duchess auf Pachamama ankam, war meine Erholung perfekt. Handys beim Essen sind tabu, die Besitzerin legt viel Wert darauf, dass ihre Gäste auf sich und ihren Körper hören und für Außenstehende scheint sie ein wenig verrückt zu sein, schon allein, weil sie Buddhismus lebt, Thai-Chi-Kurse anbietet und einfach, weil sie ist wie sie ist. Ich selber fand sie unglaublich sympathisch und sie hat unglaublich viel Ruhe ausgestrahlt und man hat gemerkt, dass ihr die Themen Tierschutz, im Einklang mit der Natur leben und Nachhaltigkeit sehr wichtig sind. Ich würde gerne mal auf Pachamama Urlaub machen, natürlich ohne einen Toten.
Die Hauptgeschichte des Buches hat auf Pachamama gespielt, obwohl immer wieder einzelne Kapitel Jacks Geschichte nach dem Ausstieg aus der Kriminalität beleuchtet haben. Obwohl auf Pachamama natürlich der Mord eins der wichtigsten Themen war, war er im Buch eher nebensächlich. Das fand ich richtig gut gelöst, denn ich habe von Anfang an keinen Krimi erwartet und war sogar erstaunt, als plötzlich im Gästehaus ein Toter lag.
Für mich war die Geschichte rund um Piet und Jack, die vor dem Gnadenhof im Zirkus gearbeitet haben, eher nebensächlich. Ein großes Thema dagegen waren die Themen, die auch der Besitzerin von Pachamama wichtig sind. Das hat natürlich genau darauf eingezahlt, was ich selber wichtig finde.
Die Alpakadame Duchess hat mich sehr beeindruckt. Obwohl sowohl Mira als auch die Autorin Duchess wahrscheinlich einige Verhaltensweisen angedichtet haben, fand ich dies niemals übertrieben. In manchen Ländern werden Alpakas auch als Haustiere gehalten und wegen ihrer sanften und neugierigen Natur geschätzt. Genau diese Eigenarten sind im Buch genau richtig herausgestellt worden.
Fazit
Das Buch war für mich ein absoluter Wohlfühlroman mit Cozy-Crime-Elementen, die in der Dosierung richtig gut zum gesamten Inhalt gepasst haben. Wenn du Tiere magst und dich ein wenig entspannen möchtest, bist du mit “Alkpakasommer” gut beraten.
Das Buch wurde mir von Stephanie Richel zur Verfügung gestellt. Ich bedanke mich herzlich dafür.
Die Autorin lebt, liest und schreibt im Bergischen Land. Sie liebt Kaffee + Harmonie. Linux + Computerspiele. Ist defintiv ein Serienjunkie und hat ein Herz für unsere Umwelt und die Tiere darin. Dafür setzt sie sich auch privat ein. Außerdem ist ihr der Austausch und die Solidarisierung mit den KollegInnen sehr wichtig: Seit 2018 ist sie im Selfpublisher Verband organisiert. Neben ihren Alpakaromanen im Liebe&Abenteuer Genre, schreibt sie an einer Urban-Fantasy-Reihe (Die Fälle der Liga Foundation).
In der heutigen Podcastfolge möchte ich dir zusammen mit der Autorin das Buch „Ist das Mr. Right oder kann der weg?“ von Jule Frisch vorstellen.
Es ist ein Frauenroman, der über die Schwierigkeiten des Onlinedatings aus Sicht von Miri berichtet. Wen du also wissen möchtest, welche Pleiten, Pannen, lustige Begebenheiten oder nette Begegnungen rund ums Onlinedating passieren können, hör einfach mal in die Folge rein.
Also, lehne dich bequem zurück und lass uns gemeinsam eintauchen in die Welt von Jule Frischs Buch und die von ihr erdachten Figuren kennenlernen.
Anfang des Jahres habe ich “Der Wintergöttin gefrorenes Herz” von Andrea Ego gelesen und war von ihrer Art zu schreiben hingerissen. Als sie mich fragte, ob ich “Whiskyliebe in den Highlands” ebenfalls lesen möchte, war ich erst skeptisch. Der Titel ist gar nicht das, was ich sonst so in die Hand nehmen würde. Ich sollte lernen, Bücher nicht nach dem Titel zu beurteilen.
Eileen erbt von ihrem geliebten Onkel Sam seine Whiskydestillerie, die sein Lebenstraum war und ihm alles bedeutet hat. Mit dem festen Entschluss, sie zu verkaufen, reist sie nach Schottland und trifft dort auf Ninan, der mit ihrer Anwesenheit überhaupt nicht einverstanden ist. Er möchte Sams Destillerie vernichten, weil er glaubt, damit die Liebe seines Vaters zu (zurück-)zubekommen.
Eileen ist ein getriebener Geist. Sie kann es nicht lange an einem Ort aushalten und gleichzeitig wechselt sie ständig ihre Jobs. Ihre Familie ist zutiefst unzufrieden damit, wie sie ihr Leben lebt und setzen sie ständig unter Druck. Ninian ist im Whiskygeschäft fest verankert. Er kennt sich nicht nur mit Whisky aus, sondern auch mit der Produktion und allem was dazu gehört. Sein Vater hält Ninian für einen Versager und macht das auch sehr deutlich. Wenn er es allerdings schafft, Eileen hinters Licht zu führen und seiner Destillerie Sams Lebenswerk einzuverleiben, könnte es eventuell sein, dass er seinen Sohn doch anerkennt – denkt Ninian zumindest.
Du kannst dir also vorstellen, dass Eileens und Ninians Aufeinandertreffen nicht so richtig harmonisch verlaufen sind. Trotz allem bemerken beide die Anziehungskraft, die sie aufeinander ausüben und versuchen dagegen anzukämpfen. Dazu kommt noch, dass Ninian bereits versucht hat, hinter Eileens Rücken Maßnahmen zum Untergang von Sams Destillerie zu ergreifen. Von Vertrauen untereinander kann also keine Rede sein.
Es ist dem Umstand geschuldet, dass ich angetrunken nicht sinnentnehmend lesen kann, ansonsten hätte ich während der Lektüre des Buches wahrscheinlich nonstop Whisky getrunken. Die kurzen Beschreibungen aus der Destillerie sowie die Beschreibungen über Schottland haben in mir mal wieder Fernweh entfacht und eben Whiskydurst.
Auch wenn du keinen Whiskey magst und Schottland gar nicht dein Ding ist, ist die Geschichte um Eileen und Ninian sehr lesenswert, da es einige Aufs und Abs gibt, die mich des Öfteren fast dazu gebracht hätten in die Tischkante zu beißen.
Das Buch wurde mir von Andrea Ego zur Verfügung gestellt. Ich bedanke mich herzlich dafür.
Die Autorin Andrea Ego entdeckte schon in ihrer frühesten Schulzeit Bücher für sich. Das Abtauchen in fremde Welten hat sie von Beginn weg fasziniert. In ihrer Jugendzeit hat sie mit dem Schreiben begonnen und seither hat es sie nie mehr so richtig losgelassen. Andrea liebt neben dem Schreiben ihre Familie über alles, die Schweizer Berge, Schokolade, ihren Garten und das Fotografieren.
Das war jetzt leider das letzte Weihnachtsbuch in diesem Jahr für mich. Ich bin froh, dass ich eins erwischt habe, das nicht zu viel Liebesgeschichte beinhaltet, denn davon hatte ich dieses Weihnachten schon genug.
Maria ist über 80 und lebt eigentlich im Seniorenheim Möwenstrand in Hamburg. Nach einem Zusammenbruch findet sie sich im Krankenhaus wieder, neben ihr ein seltsamer Typ in einem weißen kurzen Kleidchen, der weiße Cowboystiefel trägt und ein Handy mit Glitzersteinchen bei sich hat. Schnell findet sie heraus, dass das der Engel Georg ist, der sie auf ihrem letzten Weg in den Himmel begleiten soll. Aber so schnell gibt sich Maria nicht geschlagen. Sie überredet Georg mit ihr nach München zu reisen um dort noch einmal ihre Enkel und ihren Schwiegersohn zu sehen, die sie nach dem Tod ihrer Tochter Lea nur noch sehr selten zu Gesicht bekommt.
Ich konnte nichts dagegen machen, aber ich hatte die ganze Zeit bei der Lektüre des Buches Lemmy Kilmister als Georg im Kopf. Irgendwie hat das für mich total gut gepasst und ich habe das Bild bis zum Schluss nicht aus dem Kopf bekommen.
Maria tat mir ein wenig leid. Nach dem Tod ihrer Tochter ist ihr Schwiegersohn relativ schnell weggezogen um mit seiner neuen Freundin Yvette ein neues Leben anzufangen. Yvette tut einiges dafür, dass Maria aus deren gemeinsamen Leben verschwindet. Sogar das gemeinsame Weihnachten hat sie ihm ausgeredet. Maria vermisst ihre Familie und kommt nur aus dem Grund auf die Idee mit Georg zusammen nach München zu fahren. Sie ist eine tolle Persönlichkeit, die es immer schafft, Menschen Hoffnung zu geben. Sie geht offen auf die seltsamsten Typen zu und schafft es mit Worten, deren Leben umzukrempeln.
Dann ist da auch noch Anna. Anna ist Marias Lieblingsschwester von Haus Möwenstrand und macht sich zusammen mit Ben auf die Suche nach Maria. Ich muss zugeben, hier kommt ein wenig eine Lovestory ins Spiel, die aber durchaus auch für Menschen, die sowas nicht gerne lesen, erträglich ist.
Das Buch hat mir richtig gut gefallen, nicht nur, weil Georg immer einen frechen Spruch auf den Lippen hat, sondern auch, weil Maria einfach eine tolle Frau ist, die sich niemals unterkriegen lässt. Ob es für Maria und auch für Anna und Ben ein Happy End gibt, musst du aber selber lesen.
Das Buch wurde mir von Bastei Lübbe zur Verfügung gestellt. Ich bedanke mich herzlich dafür.
Anja Marschall, geb. 1962 in Hamburg, arbeitete als Erzieherin, Pressereferentin, Journalistin, EU-Projektleiterin, Apfelpflückerin in Israel, Zimmermädchen in einem Londoner Luxushotel und Kioskverkäuferin an den Hamburger Landungsbrücken. Sie veröffentlichte mehrere Spannungsromane, von lustig bis historisch, kriminell bis hinterhältig. Tage voller Weihnachtszauber ist ihr erster Roman ohne Leiche. Anja Marschall lebt mit ihrer Familie in Schleswig-Holstein.
Heute erscheint “Was ich Zuhause nenne” von Lena Dupont. Es ist ihr Debütroman, den ich innerhalb kürzester Zeit verschlungen habe.
Marie und Alex sind seit zehn Jahren verheiratet und haben vier Kinder. Eigentlich sollte Marie glücklich sein, denn sie hat alles, was sie sich gewünscht hat. Ein schönes Haus, sie hat ihren Traummann geheiratet und ihre vier Kinder liebt sie über alles. Wenn da nicht die Wesensveränderung wäre, die sie in der letzten Zeit an Alex festgestellt hat. Sie versucht mit allen Mitteln ihre Ehe zu retten. Als sie den charmanten Damien kennenlernt, fragt sie sich, ob ihre Ehe so überhaupt noch einen Sinn hat.
Im Laufe des Buches kommt heraus, dass Marie und Alex gerade eben volljährig waren, als ihr erstes Kind zur Welt kam und dass die Charlotte, die beste Freundin von Marie, mit Alex ganz und gar nicht einverstanden war. Ich bin ja immer dafür, dass Menschen nicht nach dem gehen, was andere in ihrem Leben sehen und ihre eigenen Gefühle entscheiden lassen, aber da wäre ich wahrscheinlich auch skeptisch gewesen. Beste Freundinnen haben fast immer recht, auch wenn man das nicht hören will. Alex driftet nach und nach in eine fragwürdige Rolle in seiner Partei ab, die ich an Maries Stelle auch nicht toleriert hätte. Ich habe mich die ganze Zeit über gefragt, warum sie das überhaupt so lange mitgemacht hat.
Bei Debüts achte ich auch immer darauf, ob sich die Dialoge gestelzt anhören und wie die Handlung beschrieben wird. Hier hat mir beides richtig gut gefallen und des Öfteren hatte ich die Stimmen und Handlungen der Figuren wie einen Kinofilm im Kopf.
Man könnte meinen, dass das Thema “Wie rette ich meine Ehe” schon tausend Mal bearbeitet wurde und irgendwann langweilig ist, aber gerade durch die politische Haltung von Alex, die Marie lange nicht entdeckt, hat die Autorin zusätzliche Brisanz in das Thema gebracht.
“Was ich Zuhause nenne” ist für mich ein sehr gelungener Debütroman, den ich dir sehr empfehlen kann.
Das Buch wurde mir von Lena Dupont zur Verfügung gestellt. Ich bedanke mich herzlich dafür.
Für meinen Podcast habe ich Lena Dupont Anfang des Monats zu ihrem Buch interviewt.