Erstelle eine Website wie diese mit WordPress.com
Jetzt starten

Blogger für HOMER 2023 – Die Shortlist

Es ist wieder soweit! Der HOMER Literaturpreis wird verliehen! Und zwar am 7. Oktober in Ingolstadt. Die folgende neun besten historischen Bücher des Jahres 2022 (laut der Jury) werden von einer Gruppe von Blogger*innen in den nächsten Monaten vorgestellt:

Ein paar Namen werden dir schon aus dem letzten Jahr bekannt vorkommen.

Freu dich schon mal auf eine ausführliche Vorstellung aller Bücher. Um alles mitzubekommen, folge mir und den anderen Blogger*innen einfach auf Social Media.

Werbung

Die Kinder von Beauvallon – Die Blogtour

Die Kinder von Beauvallon von Bettina Storks

Kennst Du den Begriff “stille Helden”? Dabei geht es um Menschen, die im Hintergrund arbeiten und sich nicht im Rampenlicht präsentieren. Sie sind nicht bekannt oder berühmt, aber ihre Arbeit ist unverzichtbar für die Gemeinschaft. Es sind die Menschen, die sich um die Bedürfnisse anderer kümmern, ohne dafür Anerkennung zu erhalten und das das gelingt nur durch Zusammenhalt und Mut. Die Bewohnerinnen und Bewohner von Dieulefit, um deren Handeln es in “Die Kinder von Beauvallon” geht, haben sich gegenseitig unterstützt und sich für ihre Überzeugungen eingesetzt. Viele von ihnen haben jüdische Familien versteckt und ihnen geholfen, zu fliehen. Dieulefit war ein Ort des Widerstands und des Mutes, und die Menschen dort haben gezeigt, dass man auch in schwierigen Zeiten füreinander da sein kann.  

Darum geht es 

Am 22. Oktober 1940 wird die 9jährige Lily Blum samt ihrer Familie und anderen Juden des Ortes vor den Augen der Einwohner von Sulzburg in Südbaden nach Gurs deportiert. Ihre beste Freundin Agnes wähnt sich in dem Glauben, dass Lily tot ist, doch zwanzig Jahre später stößt sie zufällig auf eine Spur und hat die Hoffnung, dass ihre Kindheitsfreundin doch noch lebt. In ihrer Funktion als Radioreporterin soll sie über stille Helden berichten, also recherchiert sie und erfährt einiges über Dieulefit, eine kleine Stadt in der Region Auvergne-Rhône-Alpes im Südosten Frankreichs. Dort wurden im Zweiten Weltkrieg von den Einwohnern Dieulefits fast genauso viele jüdische Menschen gerettet, wie die Stadt Einwohner hat.  

Die mutigen Menschen von Dieulefit 

Das Buch beruht auf wahren Begebenheiten, in die fiktive Charaktere eingewoben wurden. Marguerite Soubeyran, Catherine Krafft und Simone Monnier schufen mit der Schule namens Beauvallon die Grundlage für die Rettung der jüdischen Kinder. Sie durften dort als normale Kinder aufwachsen und wurden von den Einwohnern beschützt. Die Résisance hatte einen großen Anteil daran, dass die Kinder überhaupt erst mal nach Dielefit gelangt sind. “Die Kinder von Beauvallon” erzählt die Geschichte von Lily und ihrem Freund Jean-Pierre, die dort untertauchen konnten. Mich hat diese Geschichte nicht nur berührt, weil es um Kinder geht, sondern vor allem, weil ich großen Respekt vor den Menschen habe, die der Résistance angehörten und auch den Menschen, die über Jahre in Dieulefit Widerstand auf ihre Art geleistet haben. 

Auch Andrée Salomon, die für die Rettung von ca. 1.000 jüdischen Kindern verantwortlich war und als Leiterin der Sozialabteilung der OSE (Oevre de Secours aux Enfants – Kinderhilfswerk) die Arbeit sämtlicher freiwillig in den Internierungslagern lebenden Sozialarbeiterinnen koordinierte, ist eine wichtige Person in dieser Zeit und auch in dem Buch.  

Überzeugende Charaktere 

Von Dieulefit bzw. Beauvallon hatte ich bis zu der Lektüre dieses Buches bisher noch nie etwas gehört, daher fand ich es besonders angenehm, dass Bettina Storks Charaktere geschaffen hat, die ich als Leserin einfach lieben musste. Nicht nur Jolie, die die Kinder aus Gurs herausholt und so etwas wie eine Ersatzmutter für Lily ist, sondern auch die Hauptfiguren Agnes, Lily und Jean-Pierre habe ich liebgewonnen. Die Denkweise der drei wurde mir nahegebracht, indem ich die Erzählperspektive jeweils aus Sicht von Agnes, Lily und auch Jolie lesen durfte. So konnte ich mich auch in die traumatischen Erlebnisse eindenken und die Handlungen der Figuren verstehen.  

Hoffnung in Zeiten der Hoffnungslosigkeit 

Man sollte meinen, dass ein Buch mit dem Thema Deportation von badischen Juden und der Résistance im Zweiten Weltkrieg traurig ist und einem alle Illusionen nimmt. Dem ist aber nicht so, zumindest habe ich das nicht so empfunden. Für mich war es ein Buch voller Hoffnung auf eine bessere Welt. Und ein Buch über Mut. Über den Mut, sich für andere einzusetzen und sich gegen Ungerechtigkeiten zu wehren. Den Mut, in schwierigen Zeiten zusammenzustehen und füreinander da zu sein. Genau das ist es, was ich an den stillen Helden bewundere.  

Wenn du mehr über die Themen erfahren möchtest, solltest du nicht zögern und sofort zu “Die Kinder von Beauvallon” greifen. Ich kann es dir uneingeschränkt empfehlen. Die Autorin hat jedenfalls nun einen neuen Fan. Ich muss noch einige Bücher nachholen. Welche das sind, findest du auf ihrer Homepage heraus.  

Das Buch wurde mir von Bettina Storks zur Verfügung gestellt. Ich bedanke mich herzlich dafür.  

Ich habe für die Blogtour ein Podcast-Interview mit der Autorin geführt: 



Folgende Stationen und Themen umfasst die Blogtour: 

8. April: Lesemademoiselle – Handlungsorte

9. April: Elizas Bücherparadies – Historie

10. April: Kunterbunte Bücherreisen – Podcast  

11. April: Lesonautin – Charaktere  

12. April: Frau Goethe liest – Deportation  

13. April: Angéliques Leseecke – Résistance

14. April: Bücherheike – Aufarbeitung  

Die Blogtour schließt am 14. April um 18 Uhr mit einem Zoom mit der Autorin ab, an dem jeder teilenehmen kann, der dabei sein möchte. Melde dich einfach bei mir, dann bekommst du die Zugangsdaten.  

*Werbung* 

Seiten: 464 

Herausgeber: Diana Verlag 

Erscheinungstermin: 12. April 2023 

ISBN: ‎978-3453361171 







Über die Autorin (Quelle: Diana Verlag): 

Bettina Storks, geboren bei Stuttgart, ist promovierte Literaturwissenschaftlerin und Autorin. Sie war viele Jahre als Redakteurin tätig, bevor sie ihr erstes Buch veröffentlichte. Die Leidenschaft für Familiengeheimnisse und die Faszination für die deutsch-französische Geschichte vereint Bettina Storks immer wieder in ihren vielschichtigen Romanen. Die Autorin lebt und arbeitet am Bodensee. 

© Alexandra Stehle 

Interview mit Sabine Weiß

Sabine Weiß schreibt historische Romane und Krimis. Ich habe mit ihr über ihre historischen Bücher, die die niederländische Geschichte behandeln, über ihre Krimireihe um die Ermittlerin Liv Lammers und über Madame Tussauds gesprochen.



Über die Autorin (Quelle: Bastei Lübbe):

Sabine Weiß, Jahrgang 1968, arbeitete nach ihrem Germanistik- und Geschichtsstudium als Journalistin. Seit 2007 veröffentlicht sie erfolgreich Historische Romane, seit 2016 zusätzlich Krimis um Kommissarin Liv Lammers und ihr Team. Mit deren Fall DÜSTERES WATT gelang ihr 2022 der lang verdiente Sprung auf die Bestsellerliste. Wenn Sabine Weiß nicht auf Recherchereise für ihre Bücher ist, lebt sie mit ihrem Mann und ihrem Sohn bei Hamburg.

Autorenfoto Sabine Weiß




Mariannes Traum wird wahr

„Die Frauen vom Lindenhof – Ein Neuanfang für uns” ist der erste Teil der Lindenhof-Saga und wie so viele Bücher, die in den 1950er Jahren spielen, ein Buch über eine starke Frau, die sich durchsetzt und ihren Weg geht. Da mag man von halten was man will, ich mochte das Buch. Normalerweise lese ich lieber Bücher über reale Personen, aber diesmal hat mich der Klappentext gereizt.  

Darum geht es 

Marianne lebt mit ihrer Mutter, ihren zwei Schwestern und ihrem traumatisierten Großvater auf dem Lindenhof. Früher gehörte eine Schreinerei zu ihrem Wohnhaus. Diese verfällt allerdings, weil der Vater im Krieg gefallen ist und niemand der verbliebenen Familienmitglieder eine Schreinerei führen kann. Marianne sieht ihren Großvater oft in den Trümmern des Gebäudes sitzen und Tiere schnitzen und irgendwann erwacht bei ihr die Idee, dass sie eine Puppenmöbelmanufaktur aus dem Gebäude machen könnte. Sie lernt schnitzen und holt sich einige Helfer und schon geht’s los: Sie eröffnet ihr eigenes Geschäft und ist direkt von Beginn an erfolgreich. Allerdings legt ihr der Verlobte ihrer Schwester Henni ihr immer wieder Steine in den Weg. Und dann ist da auch noch Alexandre, der als Helfer bei ihr angeheuert hat und zu dem sie sich sehr hingezogen fühlt.  

Liebenswerte Charaktere 

Marianne ist eine Frau, die ihren eigenen Kopf hat. Zu Beginn des Buches weiß sie nicht so recht, wie sie ihre Wünsche durchsetzen soll, aber als sie ihre alte Freundin Ruth wiedertrifft, die selbstbewusst daran arbeitet, ihr Kinderdorf nahen Umgebung von Waldenburg zu eröffnen, schöpft sie Mut und lernt, sich ebenso durchzusetzen. Sie wird eine erfolgreiche Geschäftsfrau, die immer wieder damit kämpfen muss, dass sie als Frau in einem angeblichen Männerberuf nicht ernst genommen wird.  

Alexandre war im Krieg und hat von dort einige Dämonen mitgebracht. Er hat unter anderem die Deportation in die Baragan-Steppe miterlebt und ist seitdem stetig unterwegs. Er redet nicht gern über sich und seine Vergangenheit und ist daher vielen Menschen im Ort unheimlich. Es wird viel über ihn getratscht, aber er tut nichts dafür Dunkel ins Licht zu bringen. Alexandre war mein Lieblingscharakter, weil er so liebevoll mit Marianne umgegangen ist und generell ein gutes Gespür für Menschen hat.  

Beide verbindet tiefes Vertrauen und sie ergänzen sich gegenseitig perfekt. Alexandre stellt immer die richtigen Fragen, um Marianne in ihren Überlegungen weiterzuhelfen und er traut ihr alles zu, was sie sich in den Kopf gesetzt hat.   

Der Widersacher 

Theodor Werwinkel ist der Verlobte von Mariannes Schwester Henni. Er ist Fuhrunternehmer und meint, dass nur er in der Lage wäre, die Schreinerei zu führen. Er legt Marianne immer wieder Steine in den Weg und erzählt Lügen über sie, damit die Menschen im Dorf sich von ihr abwenden. Großkotzig und überheblich ist sein Benehmen ihr gegenüber, was sie so natürlich nicht dulden kann. Von Beginn an hatte ich bei ihm ein Störgefühl, weil er so aalglatt war und immer das getan und gesagt hat, was Henni von ihm erwartet hat.  

Ein kleiner Kritikpunkt 

Grundsätzlich habe ich das Buch sehr gerne gelesen, ich mochte die Charaktere sehr und die Seiten sind nur so dahingeflogen. Allerdings fand ich einen Wendepunkt so wie er dargestellt wurde, ein wenig unrealistisch. Es war abzusehen, dass die Figur früher oder später so oder ähnlich handelt, aber es war für mich völlig aus dem Nichts heraus. Eine langsame Annährung an das Geschehen hätte mir besser gefallen.  

Es wird zwei weitere Teile geben: “Zusammen können wir träumen” erscheint am 24. Mai 2023 und “Gemeinsam der Zukunft entgegen” erscheint am 27. September 2023.  

Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde von Lovelybooks gelesen und dafür das Buch vom Fischer Verlag zur Verfügung gestellt bekommen. Dafür bedanke ich mich herzlich. 

*Werbung* 

Seiten: 464 

Herausgeber: FISCHER Taschenbuch 

Erscheinungstermin: 25. Januar 2023 

ISBN: ‎978-3596706525 

Über die Autorin (Quelle: Fischer Verlage): 

Andrea Bottlinger und Claudia Hornung schreiben gemeinsam als Katharina Oswald. Beide sind in Baden-Württemberg geboren und lieben es, sich in Frauenschicksale verschiedener Jahrzehnte hineinzudenken. Sie kennen sich schon lange und ergänzen sich beim Schreiben perfekt: Andrea achtet immer auf die Struktur der Geschichte und Claudia vertieft sich ganz in die Details und Emotionen. Zusammen haben sie eine mitreißende Familiensaga geschaffen.   

Autorenfoto Katharina Oswald (Andrea Bottlinger/Claudia Hornung)
© Roland Grosch 





Interview mit Marita Spang (Marie Lacrosse)

Vor einigen Monaten habe ich den ersten Teil der Kaufhaus-Saga, in der es um das KaDeWe geht, gelesen. Nun durfte ich Marita Spang interviewen.

In der Dilogie geht es um die Entwicklung des KaDeWe bis zum Jahr 1936.





Kunterbunte Bücherreisen bei TikTok

Kenshin mittendrin – Ein PC-Spiel wird zur Realität 

Ich konnte mir erst gar nicht so richtig vorstellen, dass ich ein Buch über eine japanische Schlacht lesen möchte, aber bereits die Leseprobe hat mir richtig gut gefallen. Christiane Kromp hat es sehr gut verstanden, die Leser:innen mitten ins Geschehen mitzunehmen.  

Der Inhalt 

Kenshin, oder Ken, wie er lieber genannt wird, spielt für sein Leben gerne das PC-Spiel “Kessen 3”, das die Schlacht von Nagashino nachstellt. Als er lustlos während eines Urlaubs mit seinen Eltern das historische Schlachtfeld besucht, landet er plötzlich im 16. Jahrhundert, in dem genau diese Schlacht stattfand. Er lernt seine Vorfahren kennen und wird auch bei Kämpfen eingesetzt. Angeblich soll der Geist von Hibiko, einem von Kens Vorfahren, auch heute noch immer ruhelos am Ort des Gefechtes herumirren.   

Die Schlacht von Nagashino war ein militärisches Gefecht, das 1575 während der Sengoku-Zeit (1467-1603) in Japan stattfand. Sie ist bekannt dafür, dass sie eine der ersten Schlachten war, in der Waffen eine bedeutende Rolle für den Ausgang spielten. Die Schlacht wurde zwischen Oda Nobunaga und dem Takeda-Clan ausgetragen und führte zu einem Sieg für Oda Nobunaga. 

Zeitreise wider Willen 

Ken landet völlig unvorbereitet und total zufällig genau in der Nähe seiner Vorfahren, dem Takeda-Clan, und ist erst mal völlig orientierungslos. Er weiß nicht mal, in welcher Zeit er sich befindet. Zu Beginn des Buches glaubt er noch, dass er in einem Rollenspiel gelandet ist und ist bemüht richtig mitzuspielen, aber sehr schnell merkt er, dass die Gefahr, die hier lauert, echt ist.  

Ich mochte es gern, dass so viele japanische Worte in das Geschehen eingeflochten waren, denn das hat das Flair dieser mir fremden Welt an mich übertragen. Ken tappt eine ganze Weile im Dunkeln, weil seine Vorfahren nicht mit ihm über die wichtigen Dinge reden, aber nach und nach erschließt sich ihm, welche Epoche seines Geschichtsunterrichts er hier erlebt. Mir ging es da genauso wie Ken, ich hätte mich wahrscheinlich im Geschichtsunterricht gelangweilt und genau wie er habe ich auch erst nach und nach erfahren, was genau gerade vor sich geht.   

Kens Verwandten dichten ihm sogar die Gabe des Sehens an und verlassen sich auf seine Hinweise. Anfangs finden sie ihn ein wenig seltsam, denn er nutzt zu Beginn des Buches noch den Jugendslang unserer heutigen Zeit. Er erinnert sich aber ziemlich schnell, was sein Vater ihm über die japanische Ausdrucksweise beigebracht hat und wendet sie dann auch an. Für mich klangen die Ausdrücke, die er benutzt hat, wunderschön.   

Leider endet das Buch mit einem Cliffhanger und ich habe weder rausgefunden, wie Kenshin in die Vergangenheit gereist ist, noch, wie er aus der Situation herauskommt. Das wird sich sicher im zweiten Teil klären.  

Die Reihe besteht aus drei Teilen. “Durch den Nebel der Zeit”,  “Das Furchtbarste jedoch ist der Verrat…” und  “Onryo – Nirgendwo ist ein Entkommen”. Diese beiden weiteren Teile werde ich auf jeden Fall auch lesen. 

Das Buch wurde mir vom Traumschwingen Verlag zur Verfügung gestellt. Ich bedanke mich herzlich dafür.  

Fazit 

Ein Buch nicht nur für Leser:innen, die von der japanischen Kultur fasziniert sind. Du erwirbst mit Leichtigkeit geschichtliches Wissen, das du so wahrscheinlich nicht erforscht hättest. Du kannst dir sicher sein, dass du genau wie Keshin mittendrin im Geschehen bist. Ich fand das Buch sehr spannend.  


*Werbung* 

Seiten: 128 

Herausgeber: 19. Dezember 2014 

Erscheinungstermin: Traumschwingen Verlag 

ISBN: ‎ 978-3-946127-40-6 



Über die Autorin (Quelle: Amazon): 

Christiane Kromp, *1965, wurde in Berlin geboren. Nach dem Geologiestudium ging sie mit Ihrem Mann nach Bremen und baute mit ihm gemeinsam ein Geschäft auf. Als der gemeinsame Sohn erwachsen war, suchte sie neue Herausforderungen und begann wieder mit dem Schreiben – was sich in zahlreichen veröffentlichten Kurzgeschichten und Romanen widerspiegelt. Sie lebt bis heute in Bremen. 

Autorenbild Christiane Kromp, Foto Brockshus Bremen
Foto Brockshus Bremen 

Buchvorstellung & Buchsnack „Die Kräutersammlerin und der junge Flößer“

Im Oktober habe ich dir das Buch „Die Kräutersammlerin und der junge Flößer“ bereits als Rezension vorgestellt.

Ich habe nun auch noch ein Interview mit Heidrun Hurst geführt, in dem sie unter anderem von der Entstehung der Reihe erzählt.




Folgende Teile sind bisher erschienen:




Über die Autorin (Quelle: Emons Verlag): 

Heidrun Hurst, geboren 1966 in Kehl am Rhein, ging schon als Kind gerne mit Hilfe von Büchern auf Reisen in fremde Welten. Ihr Verlangen nach geschriebenen Abenteuern wurde schließlich so groß, dass sie sich selbst dem Schreiben widmete. Seitdem veröffentlicht sie historische Romane. Sie ist Mitglied bei »HOMER«, »DELIA« und dem »AutorenNetzwerk Ortenau-Elsass«. 

Buchvorstellung & Buchsnack "Die Kräutersammlerin und der junge Flößer von Heidrun Hurst"
© Antje Ritzert



KaDeWe – Haus der Träume von Marie Lacrosse

Seit der “Kaffehaus-Saga” Reihe war mir klar, dass ich jedes weitere Buch von Marie Lacrosse auch lesen muss. Schon in dieser Reihe hat die Autorin die realen und auch die von ihr erdachten Figuren für mich zum Leben erweckt und mich dazu gebracht weitere Informationen über geschichtliche Hintergründe und Personen einzuholen.  

Das KaDeWe, das im Jahr 1907 errichtet wurde, ist bis heute mit 60.000 Quadratmetern eins der größten Warenhäuser Europas. Sein Gründer, Adolf Jandorf, gehört mit zu den Figuren, die Marie Lacrosse von allen Seiten im ersten Teil der Kaufhaus-Saga beleuchtet. Außerdem werden die wahren Begebenheiten während des ersten Weltkriegs und der Nachkriegszeit von den Geschichten um die fiktiven Personen Judith Bergmann und Rieke Krause umhüllt. Judith engagiert sich sehr im sozialen Bereich und findet dort auch letztendlich ihre Berufung, während Rieke sich im KaDeWe hocharbeitet.  

Die Autorin hat sehr viel Wert daraufgelegt, die Fiktion in das tatsächliche Geschehen einzuweben, so dass ich beim Lesen das Gefühl hatte, mittendrin zu sein. Sie beleuchtet nicht nur die Seite der Bevölkerung während des Krieges und danach, sondern auch die der Soldaten. Das habe in dieser Form noch nie gelesen und fand es interessant, mir diese Sichtweise mal anzusehen. Viele historische Fakten, die direkten Einfluss sowohl auf die Figuren als auch auf das Kaufhaus hatten, hat Marie Lacrosse in ihr Buch einfließen lassen. Gerade die spezifischen Begebenheiten, die sich direkt auf das KaDeWe ausgewirkt haben, habe ich so noch nie gehört oder nur am Rande wahrgenommen und nicht weiter drüber nachgedacht.  

Normalerweise bin ich eine recht schnelle Leserin, aber hier bin ich nicht so richtig vorangekommen, was allerdings nicht an dem Schreibstil oder der Umsetzung des Themas lag, sondern an der Vielfalt der Informationen. Mich hat das Buch auch nach dem Lesen noch sehr beschäftigt, vor allem, weil ich über den Kontrast zwischen dem damaligen Leben in Kriegs- und Nachkriegszeiten und dem unseren in diesen privilegierten Zeiten nachdenken musste.  

Bei der Premierenlesung in Bergheim hat Marie Lacrosse nicht nur aus ihrem Buch gelesen, sondern auch den zeitlichen Ablauf des Buches, unter anderem mit den wirtschaftlichen Auswirkungen wie beispielsweise der Hyperinflation, dargestellt. Sie erwähnte dort auch, dass sie Adolf Jandorf beeindruckend findet und das liest man im Roman eindeutig heraus.  

Wenn ich die Bücher der Autorin nicht kennen würde, würde ich wahrscheinlich aufgrund des Covers und des Titels denken, dass es sich um eine lockerleichte Liebesstory handelt. Dem ist aber ganz und gar nicht so. Liebe spielt zwar auch eine Rolle und es geht auch mal lockerleicht zu, aber in dem Buch steckt so viel mehr als das Cover und Klappentext vermuten lassen.  

Ich kann absolut jedem das Buch uneingeschränkt empfehlen, auch wenn du meinst, dass man in diesen Zeiten kein Buch lesen sollte, das als eins der zentralen Themen den ersten Weltkrieg beinhaltet. Die Stimmung des Buches ist nicht nur aussichtslos, es gibt auch einige Lichtblicke. Solltest du noch hadern, lies auf jeden Fall die Leseprobe.  Der zweite Teil der Reihe “KaDeWe – Haus der Wünsche” erscheint am 14. Juni 2023. 

Das Buch wurde mir vom Goldmann Verlag zur Verfügung gestellt. Ich bedanke mich herzlich dafür.  


*Werbung* 

Seiten: 720 

Herausgeber: Goldmann Verlag 

Erscheinungstermin: 13. Oktober 2022 

ISBN: ‎978-3442206384 





Über die Autorin (Quelle: Goldmann Verlag): 

Marie Lacrosse hat in Psychologie promoviert und arbeitete viele Jahre hauptberuflich als selbstständige Beraterin überwiegend in der freien Wirtschaft. Ihre Autorentätigkeit begann sie unter ihrem wahren Namen Marita Spang und schrieb erfolgreich historische Romane. Heute konzentriert sie sich fast ausschließlich aufs Schreiben. Ihre Trilogie »Das Weingut « wurde ebenso zu einem großen SPIEGEL-Bestseller wie die »Kaffeehaus«-Saga. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in einem beschaulichen Weinort. Weitere Romane der Autorin sind bei Goldmann in Vorbereitung. 


KaDeWe - Haus der Träume von Marie Lacrosse
© Thomas Dashuber 

Buchvorstellung Band 3 der Kaffeehaus-Trilogie

Saturday Sentence [30. Oktober 2022]

Es ist wieder Zeit für einen Saturday Sentence. Ich habe die Aktion bei Rina von Ich lese entdeckt.  

Worum geht es?  

Nimm deine aktuelle Lektüre und/oder Hörbuch, gehe auf Seite 158, finde Satz 10 (oder bei Ebook Pos 158) und teile uns so mit wie dein „saturday sentence“ lautet. 

 Als Alternative: wenn du kein neues Buch gestartet hast, oder weniger Seiten hast, wähle von deiner aktuellen Seite den 10. Satz und stelle ihn uns vor. 

„Ach so!” Paul begann, sich vage zu erinnern.

Seite 158, Satz 10

Das Buch: 

KaDeWe. Haus der Träume (Die Kaufhaus-Saga 1) 

Berlin, Anfang des 20 Jahrhunderts: Das Kaufhaus KaDeWe erstrahlt in Glanz und Luxus – eine Welt, die Judith Bergmann wohl vertraut ist. Denn die Tochter des KaDeWe-Justiziars soll Harry Jandorf heiraten, den einzigen Sohn des Kaufhausgründers. Die aus ärmlichen Verhältnissen stammende Rieke Krause hingegen ist von der Pracht des Kaufhauses schier überwältigt, als sie dort eine Stelle als Verkäuferin antritt. Schon bald verliebt sie sich in ihren Kollegen Hermann. Doch in den Wirren des Ersten Weltkriegs und der Nachkriegszeit werden die Lebenspläne von Judith und Rieke gewaltig durcheinandergewirbelt. Und auch das KaDeWe und sein Eigner Adolf Jandorf stehen vor großen Herausforderungen …. 



 Meine Meinung:  

Nach gut 200 Seiten habe ich schon einen guten Eindruck von dem Buch gewinnen können. Marie Lacrosse mischt reale Personen mit fiktiven Charakteren, die in die Handlung passen, als hätte es sie tatsächlich gegeben.  

Auch wenn das Cover etwas anderes impliziert ist das Buch keine seichte Liebesgeschichte, sondern ein Roman der die Geschichte des Kaufhauses und des ersten Weltkriegs beschreibt. Dabei hat die Autorin besonders viel Wert daraufgelegt nicht nur die Ereignisse zu beschreiben, sondern auch die Sorgen und Nöte der Bevölkerung.  

Kürzlich war ich bei der Premierelesung von Marie Lacrosse in Bergheim und habe ihre Faszination für Adolf Jandorf, dem Gründer des KaDeWe live miterleben können. Genau das spiegelt sich auch im Buch wieder. Unbedingt lesenswert! 

Die Kräutersammlerin und der junge Flößer von Heidrun Hurst

Ich muss zugeben, dass ich bisher weder den Namen Heidrun Hurst noch etwas von ihrer Reihe um die Kräutersammlerin Johanna gehört habe. Als ich gefragt wurde, ob ich bei einer Aktion für sie mit vier weiteren Bloggern dabei sein möchte, habe ich direkt zugesagt. Ein Krimi im Schwarzwald des 14. Jahrhunderts klang für mich sehr reizvoll.  

Als die Schankmagd Genefe ermordet aufgefunden wird, verdächtigt Johanna insgeheim den Wirt des “Hirschen”, der ihrer Meinung nach die Finger nicht von jungen Frauen lassen kann. Er wird währenddessen von einem Geist belästigt, der nachts in seinem Wirtshaus herumspukt. Johanna und ihr Freund Lukas können das Geheimnis von Genefes Tod und auch die Geräusche des Beelzebubs nicht auf sich beruhen lassen und nehmen heimlich die Ermittlungen auf.  

Heidrun Hurst hat in diesem Buch den Fokus auf die Gesellschaft in Schiltach des 14. Jahrhunderts gelegt. Sie erzählt viel über die Lebensweise der Menschen dort, etwa, wie sie ihre Arbeit verrichten, welche Sorgen und Nöte sie haben und wie die Gesellschaft damals tickte. Ich mochte das gemächliche Erzähltempo, das zum Ende des Buches deutlich zugenommen hat. Durch die Landschaftsbeschreibungen, die allerdings nicht ausufernd waren, hatte ich richtig Lust in die Natur zu gehen und mich, wie Johanna es oft im Buch tut, nach Kräutern umzusehen. Als Leserin konnte ich anhand von Johannas Erfahrungen eine Idee davon bekommen, welche Kräuter welches Leiden lindert.  

Johanna ist eine starke Persönlichkeit. Sie besteht darauf allein zu leben und lässt Lukas, der sie unbedingt heiraten möchte, immer wieder abblitzen. Generell hat sie eine etwas andere Sicht auf die Dinge als die anderen Frauen aus Schiltach. Besonders gefallen hat mir an ihr, dass sie manchmal schneller geredet hat als gedacht. Das hat sie nicht nur einmal in Gefahr gebracht und dadurch Spannung ins Buch gebracht.  

Auch ohne den ersten Teil zu kennen, kann man “Die Kräutersammlerin und der junge Flößer” lesen, zumindest hatte ich nicht das Gefühl, dass ich etwas verpasst hätte. Ich würde dir aber raten, den ersten Teil vorab zu lesen, damit du die Figuren schon mal kennenlernst.  

Da das Buch gut 300 Seiten dick ist, ist es genau richtig für einen entspannten Lesenachmittag im kommenden Herbst.  




 Das Buch wurde mir vom Emons Verlag zur Verfügung gestellt. Ich bedanke mich herzlich dafür.  

Weitere Rezensionen findest du bei  






*Werbung* 

Seiten: 320 

Herausgeber: Emons Verlag 

Erscheinungstermin: 20. Oktober 2022 

ISBN: ‎978-3740813581 




Über die Autorin (Quelle: Emons Verlag): 

Heidrun Hurst, geboren 1966 in Kehl am Rhein, ging schon als Kind gerne mit Hilfe von Büchern auf Reisen in fremde Welten. Ihr Verlangen nach geschriebenen Abenteuern wurde schließlich so groß, dass sie sich selbst dem Schreiben widmete. Seitdem veröffentlicht sie historische Romane. Sie ist Mitglied bei »HOMER«, »DELIA« und dem »AutorenNetzwerk Ortenau-Elsass«. 

Die Kräutersammlerin und der junge Flößer von Heidrun Hurst
© Antje Ritzert