Wer möchte nicht mal für einen Tag in eine andere Zeit reisen? Welche Zeit würdest du wählen? Ich würde mich in die 50ies versetzen lassen um einmal Elvis Presley live lauschen zu können. Wahrscheinlich würde ich auch zu den Mädels gehören, die in Ohnmacht fallen, sobald sie ihn sehen. Wer weiß das schon? In „Paradox Hotel“ geht es genau darum – Zeitreisen, aber nur am Rande.
Darum geht es
2072: January Cole, die Sicherheitschefin des Einstein Intercentury Zeitflughafens ist losgelöst. Das bedeutet, dass ihr Zeitstrahl nicht gradlinig verläuft, sondern immer wieder mal abweicht. Dies wird driften bzw. Drift genannt. Als sie in einem Zimmer des Paradox Hotels eine Leiche findet, weiß sie nicht, in welcher Zeitebene die Leiche aufgetaucht ist. Zusammen mit ihrer KI Ruby ermittelt sie um herauszufinden warum und vor allem wer der Tote ist.
Exzentrische Figuren
Rob Hart hat sich eine Reihe exzentrischer Figuren ausgedacht. Obwohl January sehr negativ ist, ständig anderen etwas Schlechtes wünscht und meistens miesmuffelig ist, ist sie mehr sehr ans Herz gewachsen, denn eigentlich ist sie nicht bösartig. Sie ist eher vom Leben enttäuscht worden und versucht mit ihrem Schicksal zurecht zu kommen. Ihre KI Ruby hat sie so umprogrammiert, dass er Gefühle zu haben scheint. Er ist nicht die kuschende KI, sondern eher voller Widerworte, Frechheiten etc. Die beiden sind also ein super Team.
Interessante Grundidee
Ich fand die Grundidee, dass jeder, der es sich leisten kann, eine Zeitreise machen kann, gar nicht schlecht. Dass dabei einiges schiefgehen kann, wissen wir ja schon aus diversen Zeitreiseromanen. Die üblichen Tipps wie: „Triff nicht auf dich selber.“, „Verändere nicht die Vergangenheit.“ etc. werden hier natürlich auch gegeben. January ist aber noch für eine andere Sache da: Sie muss sich unter anderem darum kümmern, dass keine Kriminellen in der Vergangenheit Schmu betreiben. Damit hat sie ziemlich viel zu tun, denn zum Beispiel gerade in dem Moment, in dem das Buch beginnt, hat jemand Dinosauriereier in die Zukunft geschmuggelt. Leider bleibt diese Zeitreiserei nicht ohne Folgen, wie ich im Laufe des Romans gelernt habe.
Krimi oder Science Fiction?
Tja, so genau kann man das nicht sagen. January ist permanent auf der Suche nach dem Mörder des Mannes, den sie glaubt gesehen zu haben. Wer er ist und warum er ermordet wurde und vor allem warum nur sie ihn sieht, entschlüsselt sie erst nach und nach. Ich fand das Ganze total spannend, denn als Leserin habe ich nie mehr erfahren als die Protagonistin. Das hat dazu geführt, dass ich das Buch in kürzester Zeit verschlungen habe. Der Sci Fi-Anteil war insgesamt sehr gering, natürlich bis auf das Setting und einige Begriffe und Dinge, die einfach erklärt werden mussten.
Wenn man sich drauf einlässt ein toller Krimi
Wenn du nicht gerne Science Fiction liest, kann ich dir trotzdem zu dem Buch raten, denn ich fand es mal was anderes einen Krimi zu lesen, der in der Zukunft spielt. Dem Inhalt des Buches konnte ich sehr leicht folgen, weil ich mir alles vorstellen konnte, also denke ich, dass es auch für nicht so bewanderte Sci Fi Leser etwas sein könnte. Ich würde dir auf jeden Fall empfehlen vorher die Leseprobe zu lesen.
Das Buch wurde mir von Penguin Random House zur Verfügung gestellt. Ich bedanke mich herzlich dafür.
Rob Hart hat als politischer Journalist, als Kommunikationsmanager für Politiker und im öffentlichen Dienst der Stadt New York gearbeitet. Er ist Autor einer Krimiserie und hat zahlreiche Kurzgeschichten veröffentlicht. Rob Hart lebt mit Frau und Tochter auf Staten Island.
Stell dir vor, deine Tochter möchte die Welt bereisen und von einem Tag auf den anderen ist sie wie vom Erdboden verschluckt. Dann kommt ein Anruf von der Polizei: Du sollst dein totes Kind identifizieren. Ich mag mir gar nicht ausmalen, wie es Thea Winter in diesem Moment ging.
Darum geht es
Thea Winter bekommt einen Anruf aus Griechenland: Ihre Tochter Anna, die sie glücklich und zufrieden auf Erkundungsreise wähnt, soll durch einen Unfall verstorben sein und nun wird jemand benötigt, der Anna identifiziert. Thea macht sich auf die Reise nach Kreta und stellt fest: Die Tote ist nicht Anna. Aber wo ist Anna? Sie ist nicht mehr telefonisch erreichbar und auch so fehlt jedes Lebenszeichen von ihr. Dann tritt der rätselhafte Alexis in Theas Leben und will sich mit ihr auf die Suche nach ihrer Tochter machen. Irgendwann merkt Thea, dass der Fremde ihr nicht helfen will, sondern eigene Ziele verfolgt.
Flucht und verzweifelte Suche
Anja Marschall verarbeitet das Thema Butfehde und Drogenkriminalität in ihrem beim Emons-Verlag erschienenen Buch „Die toten Engel von Kreta“ anhand von Thea Winters verzweifelter Suche nach ihrer Tochter Anna. Die Lehrerin aus Hamburg, die wahrscheinlich noch nie ernsthaft betrogen hat oder sonst irgendwie auffällig wurde, wird nun plötzlich zur Diebin und versucht alles, um ihre Tochter zu finden. Dass Alexis bei ihr ist, beschert ihr Unbehagen, denn sie blickt nicht so richtig durch, ob er es gut mit ihr meint oder nicht. Irgendwas sagt ihr, dass er ihr nicht schaden will, aber er verheimlicht ihr ziemlich viel, so dass sie ihm sozusagen blind folgen muss. Alexis hat mal bei der EKAM, das ist die griechische Antiterrorismuseinheit, gearbeitet und sollte daher eigentlich vertrauenswürdig sein, oder etwa doch nicht? Anja Marschall hat einige Unklarheiten eingebaut, so dass ich mir nie sicher war, ob Alexis nun zu den Guten gehört oder nicht.
Theas und Alexis´ Suche treibt sie quer über die Insel. Sie werden verfolgt, nur weiß Thea nicht von wem, sie weiß nur, dass sie mehrmals so eben mit dem Leben davon gekommen sind. Immer wieder finden sie Spuren von Anna, die sie natürlich verfolgen. Da ich als Leserin Theas Perspektive eingenommen habe, aber nur ab und ein einen kleinen Brocken der anderen Figuren erfahren habe, war für mich die Spannung genauso groß wie für Thea.
Knapp 250 Seiten und Spannung
Da ich größtenteils nur noch E-Books lese, habe ich meistens gar keine Ahnung mehr, wie lang das Buch ist, das ich gerade lese. Hier waren es um die 240 Seiten, die ich durch die beständig hochgehaltene Spannung in kürzester Zeit durchgelesen hatte. Während der Lektüre habe ich mich die ganze Zeit gefragt, ob es nun ein Krimi oder ein Thriller ist. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass das Buch aufgrund der drohenden Gefahr und der psychischen Anspannung, unter der Thea die ganze Zeit steht, ein Thriller ist, allerdings kein blutiger.
Die Beschreibungen von Kreta haben mich neugierig auf diese Insel gemacht. Bisher hat mich dort nichts hingezogen, aber nun bin ich geneigt, mir erst mal ein paar Fotos anzusehen und dann zu überlegen, ob ich dort mal einen Urlaub verbringen möchte.
Wenn du also Lust auf einen unblutigen Roman hast, der total spannend ist, aber nicht mit Blut um sich spritzt, bist du mit „Die toten Engel von Kreta“ gut beraten. Ganz nebenbei lernst du auch noch ein wenig rund um Kreta dazu.
Das Buch wurde mir vom Emons Verlag zur Verfügung gestellt. Dafür bedanke ich mich mich herzlich.
Die gebürtige Hamburgerin Anja Marschall lebt mit ihrer Familie im Westen Schleswig-Holsteins, wo sie als Journalistin und Autorin arbeitet. Sie veröffentlicht seit vielen Jahren Romane und Krimis. Im Emons Verlag erscheint ihre erfolgreiche historische Krimireihe (Ende 19. Jh.) um ihren Kommissar Hauke Sötje, der vornehmlich in Hamburg und Schleswig-Holstein ermittelt. Marschall initiierte den ersten Krimipreis für Schleswig-Holstein und ist Herausgeberin mehrerer Anthologien.
Damit du dich stilgerecht mit etwas leckerem zu Essen oder einem köstlichen Getränk dazu gesellen kannst, erzähle ich dir noch ein wenig zur Kulinarik auf Kreta.
Auf Kreta nennt man das Beisammensein um gemeinsam zu essen Paréa, dasbedeutet in etwa „gute Gesellschaft“. Es wird dort zelebriert, denn es ist ein wichtiger Teil der kretischen Kultur. Zu jedem Essen wird Brot gereicht, entweder mit Olivenöl oder mit mit Tomaten. Wasser wird als Zeichen der Gastfreundschaft oft zusammen mit einer kleinen Süßigkeit gereicht und Kaffee wird sehr stark als Mokka getrunken. Mezédes haben mich direkt an Tapas erinnert, die man ja in Spanien bekommt. Allerdings isst man diese kleinen Gerichte auf Kreta eher als Vorspeisen.
Olivenöl gehört zu allen kretischen Gerichten dazu, denn es gilt als eines der besten Olivenöle weltweit. Im Buch wird es oft zusammen mit Weißbrot gegessen. Wenn du dir das nicht vorstellen kannst, solltest du es einfach mal ausprobieren. Einfach ein paar Tropfen auf das Brot träufeln und essen. Es schmeckt köstlich, allerdings kenne ich nur italienisches Olivenöl in dieser Variante.
Kreta ist ebenfalls bekannt (habe ich zumindest gerade gelernt) für seinen Honig, der aus den dort in Hülle und Fülle wachsenden Wildkräutern resultiert. Auf der Insel gibt es rund 3.000 Imker. Ich werde mich auf jeden Fall mal auf der Seite von Kostas Fragiadakis nach Honig umsehen.
Während der Lektüre habe ich mich gewundert, dass Thea so oft Wein angeboten bekommen hat. Ich wusste nicht, dass Kreta eins der ältesten Weinbaugebiete der Welt ist und ich habe bewusst noch nie einen Wein von Kreta getrunken.
Wenn wir einmal beim Alkohol sind, komme ich auch schon direkt auf den Raki, den Thea auch ständig angeboten bekommt. Raki ist eng mit dem griechischen Lebensstil und der Gastfreundschaft verbunden und ist damit das Nationalgetränk der Kreter. Der Name stammt ursprünglich aus dem Türkischen und enthält im Gegensatz um Raki aus der Türkei keinen Anis, sondern ist eher mit dem italienischen Grappa vergleichbar.
Dakos kommt für mich ähnlich daher wie in Italien Bruschetta, nur dass zusätzlich zu dem Tomatengemisch noch der für Griechenland typische Feta und griechenlandtypische Kräuter enthalten sind. Statt Weißbrot wird hier Dako, das ist griechischer Gerstenzwieback, genommen.
Stamnagathi ist ein Wildgemüse, das eigentlich nur an unzugänglichen Orten wächst. Von Januar bis Anfang April gehört des daher zu den saisonalen Beilagen. Mittlerweile wird Stamnagathi auch angebaut, so dass es das ganze Jahr über beispielsweise auf Wochenmärkten verfügbar ist. Da es sehr bitter ist, wird es meistens als gekochter Salat als Vorspeise angeboten.
Eigentlich esse ich überhaupt nicht gerne Fleisch, aber ein Gericht hat es mir angetan: Moussaka. Die beste Moussaka meines Lebens habe ich im griechischen Teil Zyperns zur Jahrtausendwende gegessen. Weder meine selber gekochte Moussaka noch alle nachfolgenden, die ich jemals irgendwo gegessen habe, konnten da mithalten. Moussaka beinhaltet Hackfleisch, Kartoffeln, Tomaten, Aubergine und diverse Gewürze. Falls du es bisher noch nie gegessen hast, solltest du Moussaka auf jeden Fall mal ausprobieren.
Tsigariastó gehört zu den Nationalgerichten Kretas. Es wird auf Zicklein- oder Lammbasis hergestellt und ist daher überhaupt nichts für mich. Ich bin mir aber sicher, dass Menschen, die gerne Fleisch essen davon auf jeden Fall begeistert sein werden. Als Beilage kann man beispielsweise Kartoffeln essen.
Loukoumades sind süße Kugeln mit Honig. Sie gehören zu den sogenannten „Löffelsüßigkeiten“.
Koulourakia sind eigentlich ein typisches Ostergebäck, aber Thea hat sie sich auch außerhalb der Osterzeit besorgen können. Die sind ein Gebäck auf Butterbasis, die ein wenig nach Vanille schmecken. Auf Kreta kann man sie das ganze Jahr über in Bäckereien bekommen.
Abschließend kann ich dir noch einen Onlineshop für griechische Spezialitäten empfehlen: Greek-e-foodmarket.
Die Blogtour hat an diesen Stationen bereits gehalten:
Heute erscheint „Tod auf Mallorca“ von Bea De Olivera. Das Buch spielt auf der beliebtesten Urlaubsinsel der Deutschen: Mallorca. Ihre Protagonistin Aimée Sander hat sich dazu entschieden, auf Mallorca zu leben und zu arbeiten. Die Insel bietet eine unglaubliche Vielfalt an Möglichkeiten, die man im Alltag erleben kann. Ob man nun in einem kleinen Dorf wohnt oder in der Hauptstadt Palma, das Leben auf der Insel ist geprägt von Entspannung und Genuss. Die Menschen auf der Insel sind entspannt und freundlich und das spürt man auch im Alltag. Ob beim Einkaufen auf dem Markt oder beim Spaziergang am Strand, das Leben auf Mallorca ist einfach anders. Hier zählt nicht nur das schnelle Geld verdienen, sondern auch das Leben im Hier und Jetzt.
Darum geht es
Aimée Sander hat bereits ein Jahr vor den Ereignissen des Buches als private Ermittlerin nach Lélia, der Tochter des vermögenden Weinhändlers Garcia de Miravelles gesucht, die von einem Tag auf den anderen spurlos verschwunden ist. Nun kommt er erneut auf sie zu, weil er wieder ihre Hilfe benötigt. Zeitgleich wird sie vom Hotelinhaber Patrick Dengler engagiert, der den Tod seiner Yoga Lehrerin beklagt und sie beauftragt, den Mörder zu finden.
Zu Beginn holpriger Einstieg
Ich hatte vor dem Lesen des Buches gar keine Vorstellung, was mich dort erwartet und war daher wahrscheinlich vom Einstieg in die Geschichte ein wenig irritiert. Rückblickend macht die Szene Sinn, aber sie hat erst kurz dafür gesorgt, dass ich das Buch beinahe weggelegt hätte. Das wäre wirklich schade gewesen, denn die Figuren haben sich nach und nach in mein Herz geschlichen und auch die Verstrickungen innerhalb der verschiedenen Fälle haben mir sehr gut gefallen. Nicht nur die Gepflogenheiten, die auf Mallorca gelebt werden, sondern auch die Beschreibung der Orte hat mir so gut gefallen, dass ich sofort Lust hatte, meine Sachen zu packen und nach Spanien zu fahren. Wobei meine liebste Urlaubsinsel allerdings Formentera ist.
Bildlicher Erzählstil
Mir hat der Erzählstil sehr gut gefallen, weil die Autorin es verstanden hat, die Örtlichkeiten und die Stimmung bildlich einzufangen. Gleichzeitig hat sie den Stress, den Aimée bei der Dreifachbelastung der zwei Fälle, in denen sie ermitteln soll und dem Besuch ihrer Tochter Josephine auf Mallorca, so glaubhaft dargestellt, dass ich auch schon fast gestresst war. Der Gegensatz zwischen dem entspannten Leben auf Mallorca und Aimées Gefühlswelt ist mir dabei besonders zu Herzen gegangen. Sie konnte diese Atmosphäre einfach gar nicht genießen und ist zwischen den einzelnen Erkenntnissen und ihren Gedanken zu den Fällen immer hin und her gewuselt. Die privaten Hintergründe der Figuren wurden nur nach und nach preisgegeben, dann aber sehr umfangreich, so dass man auch die Nebenfiguren sehr gut kennenlernen konnte und ihre Beweggründe verstehen konnte.
Hat das Zeug zum Auftakt einer Reihe
„Tod auf Mallorca“ ist so angelegt, dass die Autorin ohne weiteres weitere Teile um die Ermittlerin Aimée Sander veröffentlichen könnte. Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn es weitere Teile geben würde. Wenn Du Krimis magst, die nicht blutrünstig daher kommen und in einem Urlaubsparadies spielen, solltest du dir zumindest die Leseprobe mal ansehen.
Das Buch wurde mir vom Piper Verlag zur Verfügung gestellt. Ich bedanke mich herzlich dafür.
Hinter Bea de Olivera verbirgt sich Bea Schreiner. Sie wurde geboren in Bonn, studierte Deutsche Sprache und Literatur und Romanistik in Hamburg und Paris. Einige Jahre arbeitete sie in der Fernsehwelt, u.a. in der Multimedia Filmproduktion. Nach der Geburt ihrer beiden Kinder machte sie sich selbstständig und ist seitdem als Lektorin, Dramaturgin und Autorin tätig. Bea Schreiner entwickelte Hunderte von Titel und Klappentexte für den CORA-Verlag, veröffentlichte mehrere Liebesromane unter dem Pseudonym Romy Richardson, und unterstützte eine Zeit lang das Letterbox-Team der ZDF-Serie „Notruf Hafenkante“ als Dramaturgin. Wenn Bea Schreiner nicht am Schreibtisch sitzt, reist sie gerne und lässt sich von Filmen & Büchern ebenso inspirieren wie vom wahren Leben.
Nun mal ehrlich: Wer kann von sich behaupten, etwas über Siebenbürgen zu wissen? Ich jedenfalls nicht. Siebenbürgen ist bekannter als Transsilvanien, jedem bekannt als Wirkungsstätte von Graf Dracula, den Bram Stoker im Jahr 1897 auf Grundlage von Vlad III. Draculea erschaffen hat. Dieser war Woiwode, also ein slavischer Herrscher, der ziemlich grausam gewesen sein soll und eine Vorliebe für Pfählungen gehabt haben soll.
Darum geht es
Paul Schwartzmüller lebt als Journalist in Köln als ihn die Nachricht erreicht, dass er den Hof seiner Tante Zinzi in einem Dorf in Siebenbürgen geerbt hat. Bis zu diesem Moment war er der Meinung, dass seine Tante bereits einige Jahrzehnte zuvor verstorben war. Er reist in seine ehemalige Heimat und wird von der seltsamen Maia dazu gedrängt, seinen Freund aus Kindheitstagen, Sórin aus dem Gefängnis zu holen. Denn auf Schloss Bran ist ein Mord geschehen und Sórin ist der Hauptverdächtige.
Paul trifft nicht nur auf geheimnisvolle Charaktere, sondern er lernt auch das Dorf, in dem er so viel Zeit verbracht hat, wieder neu kennen. Mir hat es besonders gefallen, dass die Autorin viele kleine Details über Rumänien und vor allem Siebenbürgen in die Handlung in die Handlung eingewoben hat. Nicht nur, dass sie viele Redewendungen und einzelne Worte in der Sprache der Figuren eingebaut hat, sie hat auch immer wieder in Dialogen Fakten genannt, beispielsweise, dass bis vor wenigen Jahren noch Bären zur Belustigung in Rumänien gehalten wurden.
Zudem hat sie sich rätselhafte Charaktere einfallen lassen. Maia, bei der Paul wohnt, ist eine dieser Figuren. Sie kommt als ungepflegte und mürrische Frau daher, deren Absichten und Gedanken nicht mal ansatzweise zu erahnen sind. Auch der Pfarrer ist äußerst kurios. Er wirkt außerhalb seines Privatlebens abgerissen und dreckig, begegnet Paul aber im Privatleben sehr gepflegt. Dieses Zusammenspiel von besonderen Charakteren und Allerweltsfiguren hat mir richtig gut gefallen.
Heimatgefühle treffen auf Gruseldorf
Aus Lioba Werrelmanns Worten lese ich, dass sie sich in die Gegend, in der das Buch spielt, verliebt hat. Diese Liebe hat sie ihrem Protagonisten Paul auf den Leib geschrieben. Je länger Paul in dem Dorf ist, desto mehr Erinnerungen kommen zurück und er merkt, dass Siebenbürgen seine Heimat ist. Auch ich hatte plötzlich das Verlangen mir all das mal anzusehen, obwohl ich noch nie daran gedacht habe, in Rumänien Urlaub zu machen.
Nicht nur die historischen Begebenheiten, wie die Diktatur von Nicolae Ceaucescu oder die Deportation der Rumänendeutschen in die Sowietunion werden im Buch immer wieder angeschnitten, auch der mystische Glauben rund um das Schloss Bran ist immer wieder Thema bei Pauls Ermittlungen.
Ich will mehr davon!
Muss ich noch mehr dazu sagen? Im Klappentext steht, dass “Tod in Siebenbürgen” Teil 1 der Reihe um Paul Schwartzmüller ist. Ich würde am liebsten direkt weiterlesen, denn diese Reihe ist mal was anderes als vieles, das ich in der letzten Zeit gelesen habe. Nicht nur, weil ein Journalist ermittelt, sondern auch, weil es in dieser für mich besonderen Gegend spielt.
Das Buch wurde mir von Lioba Werrelmann zur Verfügung gestellt. Ich bedanke mich herzlich dafür.
Lioba Werrelmann, Jahrgang 1970, stammt aus dem Rheinland, hat Politische Wissenschaften studiert, volontierte und ist seit 1989 für verschiedene Tageszeitungen, Radio- und TV-Anstalten (WDR/ARD) als Redakteurin und Kommentatorin tätig, vor allem in Köln und Berlin. Für ihren ersten Kriminalroman HINTERHAUS gewann sie 2020 den renommierten Friedrich-Glauser-Preis für das beste Debüt.
Love Scamming ist eine Betrugsmasche, die sich auf emotionaler Ebene auswirkt. Es handelt sich dabei um eine Art Internetbetrug, die vergleichbar ist mit dem “Heiratsschwindel” aus der Zeit, in der es noch kein Internet gab. Meistens erfolgt die Kontaktaufnahme über Posts in Social Media und gaukelt der Person, die betrogen werden soll vor, dass der Scammer mit ihr eine Beziehung eingehen möchte. Die Scammer nutzen in der Regel falsche Namen und verschiedene Techniken, um die Opfer zu manipulieren und unter Druck zu setzen, sodass sie nicht nur finanzielle Verluste erleiden, sondern auch ihr Selbstwertgefühl nach und nach verringert wird. Es gibt auch noch andere Arten von Scamming, zum Beispiel Job Scamming, allerdings geht es in “Nordwestschuld” um Love Scamming, daher gehe ich hier explizit drauf ein.
Darum geht es
Der vierte Fall der Soko St. Peter-Ording hat es in sich. Anna Wagner und Hendrik Norberg suchen nach der verschwundenen Karla Hensel, die von ihrer Angestellten vermisst wird. Als herauskommt, dass sie Kontakt zu einem sogenannten Love Scammer hatte, ermittelt Anna in alle Richtungen und lernt gleichzeitig so einiges über diese Betrugsmasche. Dann werden Teile einer weiblichen Leiche gefunden, allerdings ist es nicht die Gesuchte, sondern eine Frau, die schon seit einer Weile vermisst wurde. Auch hier liegt der Verdacht nahe, dass Love-Scamming im Spiel war.
Hallo, wie geht es ihnen heute? Ihr Beitrag ist lesenswert, aber wir sind keine Freunde auf Facebook. Ich versuche, Ihnen eine Freundschaftsanfrage zu senden, aber es ist nie erfolgreich. Bitte senden Sie mir eine Freundschaftsanfrage oder eine private Nachricht an mich in meinen Posteingang, damit wir Freunde sein können, danke
Facebook, Antwort auf Bewertung von Mrs Sporty Recklinghausen
Rückkehr nach St. Peter Ording
“Nordwestschuld” ist der vierte und bisher für mich der beste Teil der Soko St. Peter-Ording Reihe. Mittlerweile habe ich mich sehr an Anna und Hendrik gewöhnt und habe es sehr genossen, weiterhin mitzuerleben, wie es in ihrem Privatleben weitergeht. Allerdings bin ich auch ein wenig wehmütig, weil ich fürchte, dass es nicht mehr viele weitere Teile geben wird. Warum das so ist, musst du selber lesen.
Ich fand allerdings, dass der Anteil des Privatlebens der beiden Ermittler in diesem Teil deutlich weniger umfasste als in den Teilen zuvor. Es war eher wie ein auf den laufenden Stand bringen, wenn man sich länger nicht gesehen hat. Für diesen Fall war das so genau richtig.
Hallo, wie geht es dir? Um ehrlich zu sein, deine posts sind immer lesenswert, aber wir sind keine freunde auf facebook, sondern nur auf dixon´s kitchens Seite. Ich habe dir eine Freundschaftsanfrage geschickt, aber sie ist nie durchgekommen, versuche es von deinem Facebook, lass uns sein, Freunde, wenn es dir nichts ausmacht. Danke.
Facebook, Antwort auf Bewertung von Dixon´s Kitchen, Dortmund
Der Fall bzw. Die Fälle
Eigentlich sind es zwei Fälle, in denen Anna ermittelt. Beide Frauen hatten beginnende Beziehungen mit Love Scammern und beide Frauen waren nicht gerade arm. Da sie sich auch mit dem Internet und mit Social Media nicht so gut auskannten, sind sie auf die vermeintlich liebevollen Worte der Betrüger ziemlich schnell hereingefallen.
In diesen Fällen ist es oft so, dass die Betrüger eine finanzielle Notsituation vortäuschen und um Geld bitten. Dann wird aber ein vermeintlicher Freund, Bruder oder sonst wer vorgeschoben, der sich um die Übergabe des Geldes kümmert, das natürlich nur bar übergeben werden kann.
Jetzt fragst du dich sicher, wie du Scamming erkennen kannst: Sehr oft wimmeln die Texte vor Fehlern, weil die Mitglieder der Nigeria Connection die Texte durch Google Übersetzer jagen und Frauen, die auf diese Masche hereinfallen könnten, mit ihren Nachrichten belästigen. Am besten sollte man diese Beiträge direkt löschen oder zumindest nicht darauf eingehen.
Mehr zum Thema habe ich dir weiter unten verlinkt.
Hallo Nadine,
derzeit suchen wir einen qualifizierten Referent in Group Accounting (m/w/d) für unseren Auftraggeber in Nordrhein-Westfalen. Ich habe mir Deinen Werdegang angesehen und finde, dass Du die richtigen Kompetenzen für die Stelle mitbringst.
Du fragst Dich sicherlich, was wir bieten? 😉
Kurz gefasst:
Erprobtes Erfolgskonzept mit mehr als 5.000 Mitarbeiter:innen in Deutschland, direkter Einstieg mit hoher Eigenverantwortung, ein positives und unterstützendes Team, flexible Arbeitszeiten und Homeoffice möglich, 30 bezahlte Urlaubstage, einen individuellen Karriereplan und sehr zügige Aufstiegsmöglichkeiten sowie attraktive Gehaltsmöglichkeiten uvm…
Wäre das was für Dich?
Lass uns gerne die Tage mal austauschen, natürlich völlig diskret. Ich würde mich freuen, Dich persönlich kennenzulernen.
Liebe Grüße xy
3 mal über Linkedin am gleichen Tag als PN erhalten (27. November 2022)
Gelungener vierter Teil
Ich habe das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen, weil es einfach so spannend war. Viele der Scamming Themen, zumindest was die Maschen angeht, waren mir bekannt, aber es standen auch noch andere Thesen zum Verbrechen im Raum, so dass ich die ganze Zeit mitraten konnte, was wohl mit den beiden Frauen passiert sein könnte.
Das Buch wurde mir von HarperColins für die Blogtour zur Verfügung gestellt. Dafür bedanke ich mich herzlich.
Ich habe Svea Jensen für meinen Podcast interviewt.
Am 26. März wird um 18 Uhr ein Zoom mit der Autorin stattfinden. Wenn du dabei sein möchtest, schreibe entweder hier einen entsprechenden Kommentar oder kontaktiere mich anderweitig.
Svea Jensen ist das Pseudonym einer erfolgreichen Krimiautorin. Sie ist in Hamburg aufgewachsen und dem Norden stets treugeblieben: Nach vielen Jahren beim Norddeutschen Rundfunk lebt sie heute in Schleswig-Holstein, wo sie sich mittlerweile ganz dem Schreiben widmet. Während sie Verbrechen für ihre nächsten Bücher plottet, lässt sie sich am liebsten eine Nordseebrise um die Nase wehen. Svea Jensen ist Mitglied im »Syndikat« und bei den »Mörderischen Schwestern«.
Sabine Weiß schreibt historische Romane und Krimis. Ich habe mit ihr über ihre historischen Bücher, die die niederländische Geschichte behandeln, über ihre Krimireihe um die Ermittlerin Liv Lammers und über Madame Tussauds gesprochen.
Sabine Weiß, Jahrgang 1968, arbeitete nach ihrem Germanistik- und Geschichtsstudium als Journalistin. Seit 2007 veröffentlicht sie erfolgreich Historische Romane, seit 2016 zusätzlich Krimis um Kommissarin Liv Lammers und ihr Team. Mit deren Fall DÜSTERES WATT gelang ihr 2022 der lang verdiente Sprung auf die Bestsellerliste. Wenn Sabine Weiß nicht auf Recherchereise für ihre Bücher ist, lebt sie mit ihrem Mann und ihrem Sohn bei Hamburg.
Im letzten Jahr habe ich den zweiten Teil der Polizeireporterin-Reihe von Hanna Paulsen gelesen. Nun ist Teil 3 “Tod im Feuilleton” erschienen. Diesmal hat sich die Autorin das Thema Serienmörder für ihr Buch ausgesucht.
Darum geht es
Als an der Jungfernbrücke erneut eine Leiche gefunden wird, geht die Polizei davon aus, dass es sich um einen Serienmörder handelt. Beide Morde sollten wie Selbstmorde aussehen, denn die Jungfernbrücke ist dafür bekannt, dass Paare dort Liebesschlösser anbringen. Es wäre also nicht abwegig, wenn Menschen mit Liebeskummer sich dort hinunterstürzen würden.
Dann stellt sich heraus, dass die Morde der Kulturszene zuzuordnen sind. Daher beschließt Gesas Chefin, dass sie und ihr Kollege Björn undercover als Kulturjournalisten arbeiten sollen um Informationen für neue Artikel über die Todesfälle zu bekommen. Gesa, die eigentlich zur Polizei gehen wollte und nicht zur Zeitung, versucht nun mit allen Mitteln herauszufinden, wer der Mörder ist.
Hoffnung für Gesas Freund Christian
Gesa war vor ihrer Karriere als Polizeireporterin als Kriegsreporterin in Kriegsgebieten unterwegs. Zusammen mit ihrem Freund Christian war sie in Syrien als er verschleppt wurde. Sie macht sich bis heute Vorwürfe, dass sie nicht ausreichend nach ihm gesucht hat und wie es überhaupt dazu kommen konnte. Nun meldet sich ein Freund eines ehemaligen Kollegen, der von einer befreiten Geisel berichtet. Diese ehemalige Geisel erklärt sich bereit, mit Gesa über Christian zu reden. Dieser Erzählstrang hat besonders viel Spannung erzeugt, da der Verlust von Christian schon von Beginn an eine große Rolle in der Reihe spielt. Da Gesa immer noch nicht mit ihrem verschollenen Freund abschließen konnte, kann sie sich auch auf nichts Neues einlassen, obwohl sie sich zu Björn hingezogen fühlt.
Die Suche nach dem Täter
Gesas Kollege Björn war zuvor Kulturjournalist, der in dieser Sparte total aufgegangen ist. Er stellt Gesa seinen Freunden und ehemaligen Kollegen vor und unterstützt sie bei den Reportagen über die Kulturszene, die Gesa so verhasst sind. Nicht nur, weil sie sich in Kunst, Kultur etc. nicht so gut auskennt, sondern vor allem, weil ihr Herz einfach für die Polizeiarbeit schlägt.
Schon wie in den vorherigen Teilen kann Gesa sich nicht beherrschen und muss sich immer wieder in Polizeiangelegenheiten einmischen und bringt sich und diesmal auch Björn in Gefahr. Sie nimmt immer wieder mit Mitgliedern der Szene Kontakt auf und versucht Informationen aus ihnen herauszubekommen. Das war für mich schon ziemlich waghalsig, weil sie keinerlei Rückhalt hat, da meistens keiner von ihrem Vorhaben weiß, nicht mal Björn.
Spannender Krimi mit einer mutigen Reporterin als Ermittlerin
Mir hat schon bei den vorherigen Teilen gefallen, dass eine Journalistin ermittelt hat. Krimis mit Ermittlern, die bei der Polizei angesiedelt sind, gibt es schon zuhauf. Durch den Fall und Gesas Sorgen um ihren verschleppten Verlobten hält die Autorin die Spannung die ganze Zeit aufrecht. Die gut 360 Seiten habe ich sozusagen in einem Rutsch weg gelesen.
Das Buch wurde mir von Hanna Paulsen zur Verfügung gestellt. Ich bedanke mich herzlich dafür.
Hanna Paulsen ist das Pseudonym einer in Hamburg geborenen Autorin, die mit ihrem Sohn und einer Hündin in Schleswig-Holstein lebt.
Schon immer hat sie ihren Lebensunterhalt mit Schreiben verdient. Zunächst als Journalistin einer Lokalzeitung. Nach einem Journalistik-Studium in Eichstätt und dem Besuch der Axel Springer Akademie arbeitete sie jahrelang in verschiedenen Ressorts der Redaktionen von Funk Uhr, Hörzu und TV Digital. Ihr besonderes Steckenpferd waren damals die Buchbesprechungen. Immer stärker wurde der Wunsch, nicht nur die Bücher der anderen zu lesen, sondern auch selbst Romane zu schreiben.
Mittlerweile ist Hanna Paulsen Vollzeit-Autorin und engagiert sich unter anderem im Bundesverband junger Autorinnen und Autoren und bei den Mörderischen Schwestern. Wenn sie mal eine Schreibpause einlegt, verbringt sie ihre Urlaube am liebsten in Wyk auf der Nordseeinsel Föhr.
Du hast ja sicher mitbekommen, wie begeistert ich vom ersten Teil der “Die kleine Krimi-Tankstelle“-Reihe war. Ich musste natürlich auch Teil zwei lesen und Teil drei ist schon auf meinem Reader.
Bad Bekenborn, 6 Monate nach den Ereignissen von Teil eins: Wieder wird eine Leiche gefunden, diesmal ist es Taissas netter Nachbar Willi. Und wieder findet ihn Vinzent. Da liegt der Verdacht nahe, dass er diesmal nun doch etwas mit dem Tod des Mannes zu tun hat. Wer findet denn zwei Mal in seinem Leben eine Leiche? Als dann auch noch Taissas Stammkunde Antonius vor ihren Augen vergiftet wird, werden Taissa und Lolli wieder als Privatdetektive tätig.
Auch dieser Teil hat mir wieder richtig gut gefallen. Der Humor, der auch schon in Teil eins vorhanden war, ist auch hier wieder gegeben. Ich liebe es einfach, wie Taissa mit Menschen umgeht und dass sie sie von ihrer Seite aus die Bad Bekenborner direkt ins Herz geschlossen hat. Auch in “Manche morden bleifrei” zeigt sich mal wieder, dass die Bewohner des Ortes erst mal abchecken, wie die Neue so ist. Alle scheinen Geheimnisse vor Taissa zu haben, was ihr Unbehagen im Laufe des Buches vergrößert.
Während des gesamten Buches hatte ich Kopfkino, nicht nur, weil die Begebenheiten so lebendig beschrieben wurden, sondern auch, weil die Figuren alle ihre Eigenarten haben, die so auch im realen Leben vorkommen könnten. Da ist zum Beispiel Nora, die Notarin und mittlerweile auch Freundin von Taissa, die süchtig ist nach Schokolade aller Art ist. Dass sie dadurch in manchen Situationen bestechlich ist, liegt in der Natur der Sache. Oder Taissa, die als ehemalige Mitarbeiterin einer Bibliothek natürlich weiterhin ein Faible für Bücher hat und kurzerhand ein offenes Bücherregal in der Tankstelle etabliert hat. Da würde ich doch gerne mal vorbeifahren und mich umsehen. Schade, dass Bad Bekenborn nur ein fiktiver Ort ist.
“Manche morden bleifrei” ist trotz Morden und Intrigen ein Wohlfühlbuch und bestens dafür geeignet mit Keksen und einem warmen Tee deinen Abend zu versüßen. Du solltest dir auf jeden Fall die Leseprobe ansehen oder die Hörprobe anhören. Teil drei “Die gemütlche Pension des Todes” ist bereits am 1. Dezember erschienen.
Das Buch wurde mir von beTHRILLED zur Verfügung gestellt. Ich bedanke mich herzlich dafür.
Mina Giers ist das Pseudonym von Katja Segin, die 1980 in Ostwestfalen geboren wurde. Wenn sie nicht selbst gerade Kurzgeschichten, Spannungsromane oder romantische Familiengeheimnisse verfasst, arbeitet sie als Lektorin und Korrektorin. Inzwischen lebt sie gemeinsam mit ihrem Mann und zwei Schildkröten in der Altstadt von Paderborn. Dort in der Nähe befindet sich auch das fiktive Bad Bekenborn, in dem „Die kleine Krimi-Tankstelle“ steht. Die Idee dafür kam nicht von ungefähr: Nach ihrem Studium hat Katja Segin vorübergehend als stellvertretende Leiterin einer ganz realen Station gearbeitet.
Vor ungefähr einem Jahr habe ich Heidi Troi bei der OBM 2021 kennengelernt. Seit damals wollte ich unbedingt ihre Brixen-Krimis lesen. Du wirst es schon ahnen: Ich habe es natürlich bis jetzt noch nicht geschafft. Aber zumindest konnte ich jetzt schon mal ihren Weihnachtskrimi “Gefährliches Krippenspiel” lesen und Lorenz Lovis ein wenig kennenlernen.
Lorenz Lovis hat einen Bauernhof geerbt. Im Messner Hof hat sich die Schauspielerin Nathalie Schauer in eine Ferienwohnung eingemietet, weil sie Drohungen erhalten hat und untertauchen will. Gleichzeitig wird der Geschäftsführer des Brixener Kulturkommittees zusammengeschlagen. In seiner Eigenschaft als Privatdetektiv soll Lovis nun herausfinden, warum dies geschehen ist. Hängen die beiden Fälle zusammen?
Bei gut 90 Seiten kann man sich von einem Ermittler, in diesem Fall Lorenz Lovis, kein umfassendes Bild machen. Zumindest kann ich das nicht. Aber der Kurzkrimi hat mich neugierig auf weitere Geschichten rund um den Privatdetektiv gemacht. Ich finde die Mischung aus Hofbesitzer und Privatdetektiv nicht gerade alltäglich und ich hatte auch das Gefühl, dass eher sein Angestellter das Sagen hatte. Lovis schien mir auch heilfroh zu sein, dass er endlich wieder einen Fall hatte, für den er die Nase in die Angelegenheiten anderer stecken durfte. Die Fälle hat er dann seinem Huhn unterbreitet, das aber auch nicht so recht weiterhelfen konnte. Sowas gefällt mir immer gut, daher gibt es weitere Pluspunkte für die Brixen Krimis.
Die Stimmung war mehr winterlich als weihnachtlich, was wohl daran lag, dass das Buch Anfang Dezember spielt. Da der Inhalt relativ gemächlich vonstattengeht, passt das Buch auf jeden Fall in die Weihnachtszeit.
Der Kurzkrimi gehört zu der Serie “Last Minute in den Tod”, den die Mord(s)lustigen ins Leben gerufen haben. Die Hauptprotagonistin Nathalie Schauer ist ebenfalls ein Teil der Mord(s)ustigen, genauso wie die drei Teile des mörderischen Kleeblatts, die ganz heiß darauf sind mit Lorenz Lovis zusammen zu ermitteln: Drea Summer,Ariana Lambert und Heidi Troi. Außerdem ist er der Nachfolger des Kurzkrimis “Weihnachtspost”, der ebenfalls rund um Lorenz Lovis spielt.
Für die Einstimmung auf die Brixen-Krimis ist “Gefährliches Krippenspiel” gut geeignet. Ich lese eigentlich lieber längere Bücher, daher werde ich mir für 2023 alle Teile der Reihe auf die Leseliste setzen.
Das Buch wurde mir von Heidi Troi zu Verfügung gestellt. Ich bedanke mich herzlich dafür.
Ob Krimi, Kinderbuch oder Knutschgeschichte (wie das eine liebe Bloggerin einmal definierte), meine Geschichten spielen am liebsten in Südtirol, wo ich geboren wurde, aufgewachsen bin und auch immer noch lebe. Hier kenne ich Land und Leute – ihre Macken genauso wie die Seiten, in die man sich verlieben muss.
Jede Geschichte ist einzigartig und ich liebe es, in meinen Geschichten den Menschen auf die Spur zu kommen, den Gründen ihres Handelns, ihren versteckten Ängsten und Wünschen. Meine Protagonisten jage ich durch die finstersten Täler und auf die höchsten Gipfel und während ich ihnen ihre Schicksale andichte, schwitze ich Blut und Wasser mit ihnen …
In meinen Büchern steckt immer eine Prise Humor, ein Quäntchen Wahrheit und ganz viel Liebe zu meinen Protagonisten und zu meinen Leser:innen. Die Ideen zu meinen Geschichten kommen mir manchmal bei einem Spaziergang, manchmal begegnen sie mir im Traum oder wenn ich in der Schlange im Supermarkt stehe. Egal, wo ich bin: Die Geschichten kommen zu mir.
Ich muss zugeben, dass ich bisher weder den Namen Heidrun Hurst noch etwas von ihrer Reihe um die Kräutersammlerin Johanna gehört habe. Als ich gefragt wurde, ob ich bei einer Aktion für sie mit vier weiteren Bloggern dabei sein möchte, habe ich direkt zugesagt. Ein Krimi im Schwarzwald des 14. Jahrhunderts klang für mich sehr reizvoll.
Als die Schankmagd Genefe ermordet aufgefunden wird, verdächtigt Johanna insgeheim den Wirt des “Hirschen”, der ihrer Meinung nach die Finger nicht von jungen Frauen lassen kann. Er wird währenddessen von einem Geist belästigt, der nachts in seinem Wirtshaus herumspukt. Johanna und ihr Freund Lukas können das Geheimnis von Genefes Tod und auch die Geräusche des Beelzebubs nicht auf sich beruhen lassen und nehmen heimlich die Ermittlungen auf.
Heidrun Hurst hat in diesem Buch den Fokus auf die Gesellschaft in Schiltach des 14. Jahrhunderts gelegt. Sie erzählt viel über die Lebensweise der Menschen dort, etwa, wie sie ihre Arbeit verrichten, welche Sorgen und Nöte sie haben und wie die Gesellschaft damals tickte. Ich mochte das gemächliche Erzähltempo, das zum Ende des Buches deutlich zugenommen hat. Durch die Landschaftsbeschreibungen, die allerdings nicht ausufernd waren, hatte ich richtig Lust in die Natur zu gehen und mich, wie Johanna es oft im Buch tut, nach Kräutern umzusehen. Als Leserin konnte ich anhand von Johannas Erfahrungen eine Idee davon bekommen, welche Kräuter welches Leiden lindert.
Johanna ist eine starke Persönlichkeit. Sie besteht darauf allein zu leben und lässt Lukas, der sie unbedingt heiraten möchte, immer wieder abblitzen. Generell hat sie eine etwas andere Sicht auf die Dinge als die anderen Frauen aus Schiltach. Besonders gefallen hat mir an ihr, dass sie manchmal schneller geredet hat als gedacht. Das hat sie nicht nur einmal in Gefahr gebracht und dadurch Spannung ins Buch gebracht.
Auch ohne den ersten Teil zu kennen, kann man “Die Kräutersammlerin und der junge Flößer” lesen, zumindest hatte ich nicht das Gefühl, dass ich etwas verpasst hätte. Ich würde dir aber raten, den ersten Teil vorab zu lesen, damit du die Figuren schon mal kennenlernst.
Da das Buch gut 300 Seiten dick ist, ist es genau richtig für einen entspannten Lesenachmittag im kommenden Herbst.
Heidrun Hurst, geboren 1966 in Kehl am Rhein, ging schon als Kind gerne mit Hilfe von Büchern auf Reisen in fremde Welten. Ihr Verlangen nach geschriebenen Abenteuern wurde schließlich so groß, dass sie sich selbst dem Schreiben widmete. Seitdem veröffentlicht sie historische Romane. Sie ist Mitglied bei »HOMER«, »DELIA« und dem »AutorenNetzwerk Ortenau-Elsass«.